SUBMISSION

- #metwo -
SUBMISSION
USA 2017
Genre: Drama
Länge: 106 Min.
Regie: Richard Levine
Darsteller: Stanley Tucci, Kyra Sedgwick, Addison Timlin u.a.

Ted ist Literaturdozent und Schriftsteller und obendrein glücklich verheiratet. Was will man mehr? Wenn man seit geraumer Zeit etabliert ist, ist die Antwort einfach: den Kick! In Wirklichkeit steckt Ted in einer Krise und versucht, vor sich und allen anderen zu verheimlichen, dass es mit seinem neuen Roman derzeit eine kreative Stagnation gibt. Da kommt die schriftstellerisch begabte Studentin Angela  gerade recht: unterwürfig säuselnd reicht sie ihm das erste Kapitel ihres erotischen Romans, und alles, was dann folgt, entspinnt sich binnen Sekunden folgerichtig jetzt gerade in Ihrem Kopf.

Das alles klingt nach unnötigem Erotik-Kitsch à la Fifty Shades of Grey und nach Pseudo-Handlung und wird auch weithin so angegriffen. Mir erging es jedoch anders mit diesem Film. Sehr detailgenau können wir beobachten, wie die Studentin den Professor umgarnt und einfängt, wie er sich mit allen Mitteln zu erwehren versucht und Distanz wahrt, die aber nach und nach Risse bekommt, bis der Widerstand bricht. Mir scheint diese Story auch nicht behauptet zum Zwecke männlichen Voyeurismus', denn: Tucci ist verdammt sexy, und damit wird das Moment der gegenseitigen Anziehung glaubwürdig.
Allein, das Ende wirkt etwas grobgeschnitzt und hätte meiner Meinung nach geschickter konstruiert sein können. Das tut dem Gesamteindruck allerdings kaum Abbruch.

Ein Film, der viele Lesarten zum Thema Me-Too zulässt und der viel Ärgernis und Widerspruch auslösen wird, mir allerdings differenziert genug erschien, um ihn als sehenswert einzustufen. Sedgwick, nebenbei bemerkt, legt eine oscarreife Leistung hin.

cnm

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