REX GILDO - DER LETZTE TANZ

REX GILDO - DER LETZTE TANZ ★★☆☆☆☆
Filmstart: 29.09.2022 | FSK 12
Highlight des Films: Kai Schumann © missingFilms



Deutschland 2022
Genre: Biografie, Doku mit Spielsequenzen
Länge: knapp 90 Min.
Regie: Rosa von Praunheim
Buch: Nico Woche, Rosa von Praunheim
Cast: Kilian Berger, Ben Becker, Kai Schumann, Sidsel Hindhege, Julia Klawonn, Katrin Katz Köbbert u.a.
Zeitzeugen: Cindy Berger, Annegret Biehn, Bernhard Brink, Costa Cordalis, Gitte Haenning, Conny Froboess u.a.
Kamera: Lorenz Haarmann
Schnitt: Mike Shephard, Rosa von Praunheim
Musik: 

Presse-info: "Er sah blendend aus, konnte singen und tanzen, verkaufte 40 Millionen Schallplatten, wirkte in über 30 Filmen mit, und „Fiesta Mexicana“ konnte jedes Kind mitsingen. Rex Gildo war ein deutscher Star. Doch dass er und sein Manager, Entdecker und Ziehvater Fred Miekley über Jahrzehnte ein Liebespaar waren, wussten nur engste Vertraute. Um Pressegerüchten über sein Schwulsein zuvorzukommen, heiratete Gildo sogar seine eigene Cousine.
Nach Miekleys Tod bekam Gildos Karriere tiefe Risse, er wurde tablettensüchtig und hatte Alkoholprobleme. 1999 stürzte er aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung, er wurde 63 Jahre alt.

Halb fiktional, halb dokumentarisch erzählt Rosa von Praunheim in seinem neuen Film Rex Gildos Leben als die tragische Geschichte eines Unterhaltungskünstlers, der sich in der repressiven Öffentlichkeit der 1950er und 60er Jahre zu einem Doppelleben gezwungen glaubte und auch später nie den Ausbruch aus seinem Versteck wagte".

Immer wieder legt Rosa von Praunheim einen Hybrid aus Dokumaterial und Spielsequenzen vor. Bei Härte (2015) hatte das hervorragend funktioniert. Der Film war solide besetzt, und der Porträtierte konnte sich selbst vor der Kamera äußern. Hier sieht die Sache anders aus. Rex Gildo ist tot und kann sich nicht wehren. Regie und Schnitt bei den Spielszenen lassen in diesem Fall mehr als zu wünschen übrig; hätte von Praunheim es doch mal bei Originalaufnahmen und Interviews (schon eher seine Stärke) belassen! 
Als einziger Lichtblick sei Kai Schumann erwähnt, der im letzten Kapitel (und viel zu spät) in der Rolle des älteren Gildo überzeugt.

Wer wollte heute noch darüber staunen, dass ein Schlagersänger schwul war, ein Doppelleben führte und Perücke trug? Sollte es das Anliegen des Filmemachers gewesen sein, auch den Letzten, die noch ein Trugbild des Promis im Herzen tragen, dieses Bild zu nehmen - wer hätte etwas davon?

Als reine Doku aus O-Tönen und Archivmaterial hätte die Arbeit interessant werden können. Mit den Spielsequenzen hat sich von Praunheim jedoch keinen Gefallen getan. 

cnm 

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