DER WOLF UND DER LÖWE
DER WOLF UND DER LÖWE ★★★☆☆☆
Originaltitel: Le Loup et le Lion | Filmstart: 17.03.2022 | FSK 6
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ⓒ Emmanuel Guionet | © Mai Juin Productions - Galatée Films - Wematin Productions - Studiocanal - M6 Films |
Frankreich, Kanada 2020
Genre: Kinderfilm, Familie, AbenteuerLänge: 100 Min.
Regie: Gilles de Maistre
Buch: Prune de Maistre
Buch: Prune de Maistre
Cast: Molly Kunz, Graham Greene (II), Charlie Carrick u.a.
Kamera: Serge Desrosiers
Schnitt: Julien Rey
Musik: Armand Amar
Kamera: Serge Desrosiers
Schnitt: Julien Rey
Musik: Armand Amar
Verleih-info:
"Nach dem Tod ihres Großvaters beschließt die zwanzigjährige Alma dahin
zurückzukehren, wo sie einst aufgewachsen ist: auf eine kleine Insel
mitten im Herzen der kanadischen Wälder. Kaum hat sie sich dort
eingerichtet, rettet sie auf ungewöhnliche Weise einen Wolfswelpen und
ein Löwenjunges. Fortan unzertrennlich, wachsen die beiden ungleichen
Freunde fernab der Zivilisation gemeinsam bei Alma auf. Bis eines Tages
ein Ranger vor ihrer Hütte auftaucht und die beiden aus Almas Obhut
entreißt. Eine aufregende Suche quer durch Kanada beginnt, welche die
beiden mutigen Tierkinder mit ihrer geliebten Freundin Alma wieder
vereinen soll".
De Maistre, der mit Mia und der weiße Löwe große Erfolge feierte, war bereits zeitlich parallel mit Der Wolf und der Löwe beschäftigt. Triebfeder war die Frage: können Wolf und Tiger überhaupt miteinander auskommen? Während der ungewöhnlich langen Produktionszeit von weit über einem Jahr war das Team schon herausgefordert, denn die Arbeit wurde erschwert durch eine Dreh-Logistik, die das Heranwachsen der Tiere glaubhaft machen, ohne digitale Tricks auskommen sollte und zusätzlich vom Corona-Lockdown betroffen war. Gleichzeitig stand an oberster Stelle das Wohl und der Schutz der Tiere, mit denen gedreht wurde.
All diese Eckdaten sind sehr ehrenwert. Doch das Ergebnis ist m.E. nicht ganz rund. Der Schnitt unnötig hektisch, die Tiere derart proper inszeniert, dass der Film deutlich ins Kitschige abgleitet, der Tenor (gerade, was das Verhalten einer 20jährigen betrifft) allzu naiv. Ein Zielpublikum wie Kinder und Jugendliche dürfen durchaus ernster genommen werden als hier. Vergleichend möchte ich "Der Junge und die Wildgänse" (Frankreich, Norwegen 2019, R.: Nicolas Vanier) anbringen - ein Film, der es coronabedingt leider nicht in die Kinos geschafft hat, der aber wesentlich natürlicher und dadurch auch für Erwachsene mitreißender erzählt.
Kinder- und Jugendfilm mit ehrenwerter Botschaft: so etwas wie "natürliche Feindschaft" ist nicht zwingend wahr. Weniger sehenswert scheint mir der allzu betuliche Grundton der Geschichte.
cnm
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