DIE SCHATTENJÄGER
DIE SCHATTENJÄGER ★★★★★★
Originaltitel: Les Fantômes | Start: 13.03.2025 | FSK 12
Frankreich, Deutschland, Belgien 2024
Länge: 106 Min.
Regie: Jonathan Millet (Debüt)
Buch: Jonathan Millet, Florence Rochat
Cast: Adam Bessa, Tawfeek Barhom, Julia Franz Richter, Hala Rajab, Shafiqua El Till, Sylvain Samson, Saboor Rasooli, Faisal Alia, Pascal Cervo, Mudar Ramadan, Marie Rémond, Dorado Jadida, Fakher Aldeen Fayad, Janty Omat u.a.
Buch: Jonathan Millet, Florence Rochat
Cast: Adam Bessa, Tawfeek Barhom, Julia Franz Richter, Hala Rajab, Shafiqua El Till, Sylvain Samson, Saboor Rasooli, Faisal Alia, Pascal Cervo, Mudar Ramadan, Marie Rémond, Dorado Jadida, Fakher Aldeen Fayad, Janty Omat u.a.
Kamera: Olivier Boonjing
Schnitt: Laurent Sénéchal
Musik: Yuksek
Schnitt: Laurent Sénéchal
Musik: Yuksek
Hamid ist als syrischer Flüchtling Teil eines Untergrundnetzwerks, das in Eigeninitiative flüchtige Kriegsverbrecher verfolgt, sie verifiziert, um sie der Justiz auszuliefern. An der Uni meint Hamid in einem Kommilitonen seinen früheren Folterer - bekannt als "Der Chemiker" - zu erkennen. Da er nie das Gesicht des Mannes gesehen hatte, zählt für ihn zu Beginn nur ein untrügliches Gespür. Doch es müssen Beweise her, um den Mann dingfest zu machen. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, währenddem die beiden sich sogar persönlich begegnen und im Plauderton unterhalten. Und immer stellt sich die Frage, ob simple Selbstjustiz nicht praktikabler, effektiver, befriedigender wäre.
Das Glamouröse an diesem Regiedebüt ist seine konsequente Nüchternheit. Der innere Kampf des Gefolterten wird nie theatralisch nach außen getragen, nie spielt sich der Film zu einem konventionellen Hochdruck-Thriller auf, sondern bleibt - kluge Entscheidung - subkutan. Der Gefolterte schleicht lange um den Verdächtigen herum, beobachtet ihn aus der Ferne, nähert sich höchst unauffällig, konferiert anonym mit seinen Verbündeten während einer Kriegsspiel-Session im Internet-Café, um die nächsten möglichen Schritte zu besprechen. Der intensiven Recherche des Regisseurs ist es zu verdanken, dass sich all das weniger wie ein Spielfilm als vielmehr wie ein hautnah nachgezeichneter Erfahrungsbericht echter Menschen anfühlt.
Ich könnte mir kein imposanteres, erwachseneres Erstlingswerk vorstellen, das die Reife eines Regie-Routiniers mitbringt, da Einblicke, Einsichten und Emotionen so perfekt zusammenspielen. Meine Hochachtung!
cnm
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