DIE EISKÖNIGIN 2
- Herz aus Kohle -
Ein zweiter Teil hat's oft schwer, und dieser macht es uns nicht leicht, ihn wie erwartet zu mögen. Überladen und spürbar angestrengt, Kasse zu machen, scheitert die Arbeit an fehlender Ruhe und Rafinesse in der Wahl ihrer formalen und dramaturgischen Mittel. Schade!
DIE EISKÖNIGIN 2 ★★★☆☆☆
Originaltitel: Frozen II
Regie: Jennifer Lee, Chris Buck
Buch: N.N.
Buch: N.N.
Stimmen: Idina Menzel/Willemijn Verkaik, Rachel Matthews/Lara Loft, Josh Gad/Hape Kerkeling u.v.m.
Kamera: Mohit Kallianpur
Schnitt: Jeff Draheim
Musik: Christophe Beck
Kamera: Mohit Kallianpur
Schnitt: Jeff Draheim
Musik: Christophe Beck
Der zweite Teil der Eiskönigin beginnt dort, wo der erste endete: in Harmonie. Schranken wurden überwunden, Identitäten geklärt, der Liebste gefunden... jetzt darf Ruhe und Entspannung einkehren. Doch eine Idylle ist auf Dauer öde, und da hört Elsa (und nur sie) von fern eine rätselhafte Stimme, die nach ihr zu rufen scheint und sie hinaus zieht zu neuen Abenteuern. Während sie und ihre vierköpfige Bagage (Schwester, deren Liebster, Rentier und Schneemann) unterwegs mit den Geistern der vier Elemente zu kämpfen haben, ist das größere Ziel der Reise die Klärung alter Rätsel, von denen einst die Eltern erzählten und in denen es sich auch um alte Schuldfragen gegenüber indigenen Völkern im Zauberwald handelt.
Die Eiskönigin - Völlig unverfroren (USA 2014) ist wohl der erfolgreichste Animationsfilm bislang, will sagen: er hat am meisten Kasse gemacht. Natürlich gibt es da eine Fotsetzung, und die Erwartungen an diese sind hoch, denn der Vorgänger war im Wortsinn märchenhaft, vielschichtig und bezaubernd. Doch der Zauber, den die Produktion hier bemüht, ist im Vergleich zum ersten Teil bedauerlicherweise nicht im Lot: in vielerlei Hinsicht wurde kein "gutes Maß" gefunden. Die übergroßen Rehaugen fast aller Figuren nerven irgendwann, die Frequenz, in der möglichst hitverdächtige Lieder geschmettert werden ist schier erschlagend, und die zu lösenden Konflikte wirken neben all dem Zirkus zu konstruiert, um nicht zu sagen dürftig. Vielmehr scheint eine ganz andere Stimme ständig nach uns zu rufen: kauf mich! Kauf mich als Tonträger, kauf mich süße Feuer-Echse (Nebenfigur) als Plüschtier, Sticker, sing mit mir Karaoke, konsumiere mein Merchandising im Übermaß!
Obwohl Die Eiskönigin 2 mit guten Momenten aufwartet - die Personifizierung der vier Elemente etwa ist auf dem künstlerischen Niveau des Klassikers "Fantasia" (Disney, USA 1940) - oder sämtlichen köstlich albernen Auftritten der heimlichen Hauptfigur des Films, Olaf dem Schneemann - fehlt es ihr letztlich (selbst ohne den Vergleich zur Vorgängerin) an einem gut greifbaren Zentrum und an echter Beseeltheit der Story.
Obwohl Die Eiskönigin 2 mit guten Momenten aufwartet - die Personifizierung der vier Elemente etwa ist auf dem künstlerischen Niveau des Klassikers "Fantasia" (Disney, USA 1940) - oder sämtlichen köstlich albernen Auftritten der heimlichen Hauptfigur des Films, Olaf dem Schneemann - fehlt es ihr letztlich (selbst ohne den Vergleich zur Vorgängerin) an einem gut greifbaren Zentrum und an echter Beseeltheit der Story.
Ein zweiter Teil hat's oft schwer, und dieser macht es uns nicht leicht, ihn wie erwartet zu mögen. Überladen und spürbar angestrengt, Kasse zu machen, scheitert die Arbeit an fehlender Ruhe und Rafinesse in der Wahl ihrer formalen und dramaturgischen Mittel. Schade!
cnm
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