STUDIO 666

STUDIO 666 ☆☆
Filmstart: 24.02.2022 | FSK 16
Besessen: Dave Grohl | ⓒ Sony Pictures Germany


USA 2022
Genre: Horror, Komödie
Länge: rund 105 Min.
Regie: BJ McDonnell
Buch: Dave Grohl, Jeff Buhler, Rebecca Hughes
Cast: Dave Grohl, Taylor Hawkins, Nate Mendel, Pat Smear, Chris Shiflett, Rami Jaffee (mit anderen Worten: die Foo Fighters themselves) u.a.
Kamera: Michael Dallatorre, Eric Leach
Schnitt: N.N.
Musik: diverse
Effekte: Matthew DeJohn

Frontmann der Rockband Foo Fighters, Dave Grohl, hat einen kreativen Durchhänger. Das zehnte Album ist zu produzieren, und das muss natürlich ein Kracher werden. Der Produzent hat auf Anfrage schnell eine passende Location im Sinn - ein seit langem leerstehendes Anwesen mit dunkler Geschichte: "A place to die for", wie er treffend verspricht. Vor Ort richtet sich die Band ein und freut sich auf kreative Erleuchtung. Die kommt jedoch leider in Form einer Heimsuchung. Dave wird es erwischen, und er wird sich nach und nach verändern, den Verstand verlieren und durch die dunklen Mächte zum grausam-wütenden Monster. Es entstehen musikalische Delikatessen, die die Band jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr wird umfassend genießen können...

Eins ist klar: dieser Film ist ein Muss für alle Foo Fighters-Fans. Aber ist er auch einer für normalo-Kinogänger, Freunde von Horror-Komödien?
Ja und nein, es kommt auf die Erwartungen an. Größtes Manko ist das schauspielerische Niveau der Laien-Truppe (das wir ihnen nachsehen mögen - immerhin ist der Slasher-Film als Spaß gedacht). Allerdings wirken die meisten von ihnen auf die Dauer doch allzu bekifft, um Verängstigung auch nur ansatzweise zu vermitteln, und auch aus dem bedrohlichen Dave hätte m.E. die Regie mehr hervorlocken können. So weit aus der Sicht des Horror-Freundes. |  Dramaturgisch gibt es ebenfalls Versäumnisse. Einmal zeigt sich die teuflische Gefahr arg spät und auch im Aufbau allzu "gemütlich", und auch der Showdown zieht sich, bröckelt nahezu in Beliebigkeit auseinander (zu viele Köche?). So weit der Cinéast.

Auf der anderen Seite gibt es höchst erfreuliche Aspekte. Für Slasher-Freunde liefert Studio 666 etliche, solide gemachte Splatter-Sequenzen wie aus einem lupenreinen Horror-Streifen. Und als Hochgenuss, der sich durch den gesamten Film zieht, ungezählte Zitate aus und Anspielungen auf Ikonen des Genres, etwa "Der Exorzist", "The Fog" (kein Wunder, John Carpenter zeichnet ja mit verantwortlich) oder "Poltergeist". Weiterhin dürfte nicht nur für Fans der Band die Musikspur für Begeisterung sorgen. Der Score ist nämlich hervorragend produziert, immer satt im Sound und immer detailreich ausgestattet, und er bedient sich aus dem breiten Spektrum von hartem Rock bis zu sehr altmodischer, heute noch wirksamer Angstmusik (in etwa wie aus einem alten Vampirfilm). 

Der Film mag die Geister deutlicher scheiden als viele andere. Die Kombi der Elemente Horror, Comedy und Rockmusik, vereint in selbstironischer Attitüde, macht ihn jedoch zu einem Unikat.

cnm 

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