DIE UNWAHRSCHEINLICHE PILGERREISE DES HAROLD FRY

DIE UNWAHRSCHEINLICHE
PILGERREISE DES HAROLD FRY 
★★★★
☆☆
Originaltitel: The Unlikely Pilgrimage Of Harold Fry | Filmstart: 26.10.2023 | FSK 12
Der Einzelgänger erlangt Berühmtheit: Jim Broadbent | © Constantin Film Verleih / David Gennard



Großbritannien 2023

Genre: Drama, Roadmovie
Länge: knapp 110 Min.
Regie: Hettie MacDonald
Buch: Rachel Joyce
Nach: Rachel Joyce
Cast: Jim Broadbent, Penelope Wilton, Linda Bassett, Earl Cave u.a.
Kamera: Kate McCullough
Schnitt: Napoleon Stratogiannakis, Jon Harris
Musik: Ilan Eshkeri

Der Mittsechziger Harold Fry erfährt, dass eine Freundin aus früheren Tagen im Sterben liegt. Das verändert etwas und tritt etwas los in dem stillen Mann, der mit seiner Ehefrau ein aseptisches, fast schon totes Leben lebt seit geraumer Zeit. Er verfasst ein paar Zeilen und trägt den Brief zur Post. Und dann... tragen ihn seine Füße weiter und weiter. Er ruft im Hospiz an und lässt ausrichten, die Sterbende solle auf ihn warten, er werde sie retten, er werde zu ihr laufen. Laufen bedeutet hier, eine Strecke quer durch England von über 1000 Kilometern zu stiefeln. Der Mann entscheidet, dass dieser Gang etwas Heiliges haben solle (meine Worte); er nimmt kein öffentliches Transportmittel in Anspruch (das Ehepaar muss sparen) und ist auf seinem Weg definitiv auf fremde Hilfe angewiesen. Ab einem bestimmten Punkt zieht er mediale Aufmerksamkeit auf sich, was er gleichmütig hinnimmt.

Film nach dem Debütroman von Rachel Joyce, die auch das Drehbuch verfasste. Eine so schlichte Story, starbesetzt, das dürfte doch ein Garant für einen starken Film sein. Aber... bin ich abgestumpft? Mir war die Geschichte eines unbeirrt Wandernden in dieser Form zu überschaubar; es findet zu wenig Entwicklung statt, und die, die es gibt, ist allzu erwartbar. Der Mann läuft sich die Hacken wund, derweil die Frau zuhause zwischen grauen Wänden freiwillig versauert... Mir ist nicht ganz klar geworden, was diese gleichnisartige Geschichte aussagen oder bewirken will. 

Ein routiniert gespielter und umgesetzter Film der kontemplativen Art, für meinen Geschmack jedoch recht unterkomplex. Je nach Geschmack sehenswert.

cnm 

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