ARGYLLE
Großbritannien 2024
Länge: 140 Min. (langer Film)
Buch: Jason Fuchs
Kamera: George Richmond
Schnitt: Lee Smith, Tom Harrison-Read, Col Goudie
Musik: Lorne Balfe
Die Welt, mit der dieser Genre-Mix eröffnet, ist eine groschenromanhaft verkitschte. Sofort ist klar: das hier ist Fiktion. Wenn dann die Autorin vor ihrem Publikum das Buch zuklappt und Fragen beantwortet, ist es mit dem Schmonz jedoch leider noch lange nicht vorbei! Sie ist eine ganz Liebe Brave, die den Regeln der Konvention folgt - und sogar in ihrem luxuriösen Zuhause, wo sie das Kätzchen streichelt und mit der Mutter über das Ende ihres aktuellen Buchs telefoniert, ölt es von der Leinwand. Und so wird es immer weiter gehen: wenn sich die Ebenen verschieben, wenn aus der Fiktion eine neue Wirklichkeit wird mit Verfolgungsjagden und großen Geheimnissen, geriert sich der Film kein bisschen anders! Doch gerade aus dem scharfen Kontrast zwischen Fiktion und Realität hätte sich m.E. der große Reiz des Stoffes entwickelt!
So aber haben wir es mit einem permanenten Feel-Good-Movie zu tun (die unmotivierte und nach Belieben eingesetzte Schmusekatze im Rucksack mit Bullauge zeugt davon am aufdringlichsten), in dem es vor allem um Posen und Schauwerte geht und der sich an vielen anderen bekannten Genrevorbildern mit beeindruckender Chuzpe bedient. Bei dem vielen chaotischen (und stellenweise unfreiwillig peinlichen) Hin und Her war mir irgendwann egal, was das alles soll und worauf es womöglich hinausläuft.
Bei manchen Filmen kann man gut abschalten - hier sollte man es.
Gut für die MacherInnen, dass es hierfür offenbar ein Zielpublikum gibt, denn (mindestens) eine Fortsetzung steht zu befürchten.
cnm
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