MEIN WEG - 780 KM ZU MIR
MEIN WEG - 780 KM ZU MIR ★★★★☆☆
Originaltitel: The Way, My Way | Start: 24.04.2025 | FSK 12
Australien 2024
Länge: 98 Min.
Regie: Bill Bennett
Buch: Bill Bennett
Casting: Greg Apps
Buch: Bill Bennett
Casting: Greg Apps
Cast: Chris Haywood, Jennifer Cluff, Pia Thunderbolt, Laura Lakhsmi u.a.
Kamera: Calum Stewart
Schnitt: Rishi Shukla
Musik: Jackson Milas
Kamera: Calum Stewart
Schnitt: Rishi Shukla
Musik: Jackson Milas
Während eines Spanienurlaubs mit seiner Frau Jennifer beobachtet Bill Bennet ein paar Pilgerer, die ihren persönlichen Jacobsweg gehen. Als berufener Zyniker würde Bill dies eigentlich als Blödsinn abtun, doch eigenartigerweise lässt ihn der Gedanke nicht mehr los, dass er selbst diesen Weg zu gehen habe. - Gesagt, getan, gegen die Signale seines hinfälligen Körpers und die seiner Frau macht er sich allein auf den Weg. Die erste Order seiner Liebsten: lasse es langsam angehen!
Seinen ersten Weggefährten (denen er noch öfter begegnen soll) fällt er gleich als miesepetriger Spaßverderber auf. Die anderen hoppeln ihm - weil fitter - davon, und so muss sich der kauzige Mann mit den Begegnungen zufrieden geben, die ihm unterwegs zufallen. Dabei entdeckt er - Schritt für Schritt - einen ganz anderen, einen neuen Bill.
Seinen ersten Weggefährten (denen er noch öfter begegnen soll) fällt er gleich als miesepetriger Spaßverderber auf. Die anderen hoppeln ihm - weil fitter - davon, und so muss sich der kauzige Mann mit den Begegnungen zufrieden geben, die ihm unterwegs zufallen. Dabei entdeckt er - Schritt für Schritt - einen ganz anderen, einen neuen Bill.
Die Konstanz, mit der Filme zum Jacobsweg und dem, was er mit/aus den Menschen macht entstehen, ist bemerkenswert - und es scheint, dass wie zwangsläufig alle paar Jahre ein weiterer hinzukommen muss. Dieses Exemplar hat mir sehr gefallen. Denn der autobiografische Erlebnisbericht zeichnet sich vor allem durch eines aus: durch Ehrlichkeit. Der Spaßverderber und Supermuffel Bill ist absolut ungeschönt und tatsächlich sehr unsympathisch - zu Beginn, versteht sich. Und seine kaum merkliche Transformation zu so etwas wie einer besseren Version von sich selbst so gar nicht behauptet, sondern mitfühl- und erlebbar.
Damit zeichnet sich dieser kleine, stille Film zu gleichen Teilen durch Humor, Wahrhaftigkeit und einer schönen Tiefe aus. Nicht zuletzt ist das einer feinen, unaufgeregten Regie, dem liebenswerten Cast (teils aus den original WeggefährtInnen des Berichtenden!) und last not least der glaubwürdigen Interpretation der Hauptfigur durch Chris Haywood zu danken.
Gelungenes quasi-Biopic mit wohltuendem Mehrwert. Empfehlung!
cnm

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