A BEAUTIFUL DAY

Poesie der Grausamkeit
A BEAUTIFUL DAY ★★★★★★
Filmstart: 26. April 2018 | FSK 16

USA 2017
Genre: Drama
Länge: rund 90 Minuten
Regie: Lynne Ramsay
Darsteller: Joaquin Phoenix u.a.
Kamera: Thomas Townend
Musik: Jonny Greenwood

Ein vom Leben gezeichneter wie abgewrackter Auftragskiller soll ein Mädchen aus der Zwangsprostitution befreien und gerät dabei in einen Strudel aus Gewaltexzessen.

Die Form steht bei diesem Ausnahmefilm im Vordergrund: neben der brillanten Darstellung Phoenix' hat man selten ein so autarkes, souveränes und hochverstörendes Zusammenspiel aus Kameraarbeit, Schnitt (!) und Vertonung erlebt. Es gibt kaum Dialoge, und die braucht es auch nicht: in der Welt geschundener Seelen bleibt nur, und reicht den Beteiligten auch nur - die Tat.

Faszinierend ist, dass die Hauptfigur nicht einfach als Monster dargestellt wird, sondern vielmehr als Leidender, als traumatisierter und empathiefähiger Mensch, ständig am Abgrund der Selbstzerstörung befindlich.

i-Tüpfelchen der Arbeit ist für mich die Musik von Jonny Greenwood, die momentweise ins Geräuschartige abdriftet, die fast auch schon gewalttätig ist, um dann wieder poetisch zu werden.
In diesem Film ist nichts Standard, hier wussten alle genau, was sie tun, und sie haben sich gänzlich gelöst von Erzählkonventionen.

Ich würde empfehlen, nicht allein in diesen Film zu gehen, denn wenn auch nicht im herkömmlichen Sinne, so ist er doch auf seine Art ein Schocker.

cnm

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