DIE EICHE - MEIN ZUHAUSE
DIE EICHE - MEIN ZUHAUSE ★★★★☆☆
Originaltitel: Le Chêne | Filmstart: 09.03.2023 | FSK 0 | Debüt
Eichhörnchen | © 2022 GAUMONT / X Verleih AG |
Frankreich 2022
Länge: 80 Min.
Regie: Laurent Charbonnier, Michel Seydoux
Buch: Michel Fessler, Michel Seydoux
Storyboard: Vincent Coperet
Buch: Michel Fessler, Michel Seydoux
Storyboard: Vincent Coperet
Kamera: Mathieu Giombini
Schnitt: Sylvie Lager
Musik: Cyrille Aufort
Schnitt: Sylvie Lager
Musik: Cyrille Aufort
Die Kamera bewegt sich in, um, unter und über einer alten Eiche (*1810) und beobachtet unkommentiert (!) nicht nur alles, was da kreucht und fleucht - wie etwa den Waldkauz, die Rüsselkäfer, (natürlich) das Eichhörnchen, den Eichelhäher, die Mäuschen unter'm Baum... alle aus nächster Nähe und mit cinéastisch erstaunlichem Aufwand. Dank eines offenbar sehr durchdachten Konzepts und des ausgetüftelten Schnitts verstehen wir das Zusammenspiel der verschiedenen Lebenswelten: wie auf Licht, Temperaturschwankungen, auf Winde, Erschütterungen und Geräusche reagiert wird und so die Lebenswelten zu einem großen Ganzen verschmelzen - ähnlich einer Dorfgemeinschaft.
Stünden wir vor diesem Baum, würden wir für einen Moment innehalten, ein Foto schießen und weiter spazieren. Hier haben wir Gelegenheit, in einen anderen Kosmos einzutauchen. Wie gut, dass dies nicht mit einem Wort kommentiert wird! - Beeindruckender Aspekt der Arbeit: das komplexe Sounddesign (das sich im Kinosaal natürlich am besten beweisen kann), mit dem wir vom ersten Moment an superb eingelullt/eingeladen werden.
Wohingegen m.E. die Musik nicht zu den Stärken des Films gehört, da sie zwar erwartungsgemäß stützt, jedoch nicht den Mut aufbringt, eine eigene Sprache zu sprechen, die ergänzt statt "hübsch" und unkompliziert nebenher zu dudeln.
Sehenswerter Ausflug in die Lebenswelten in und um eine alte Eiche, aufwändig gefilmt und geschnitten, ein Abtauchen in einen Mikrokosmos wie in ein bewegtes und vertontes Geo-Heft. Ungewöhnlich!
cnm
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