LADY BIRD

- Vom Leben -
LADY BIRD ★★★★★★
Kinostart: 19. April 2018 |  FSK 0
Saoirse Ronan | ⓒ Universal Pictures Germany

USA 2017
Genre: Coming-of-Age
Länge: gut 90 Minuten
Regie/Buch: Greta Gerwig
Darsteller: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Tracy Letts, Lucas Hedges, Timothée Chalamet, Beanie Feldstein, Lois Smith, Stephen McKinley 

Christine McPherson ist Teenagerin, lebt mit ihrer Mutter in einem kalifornischen Kaff und hat die Schnauze voll davon, allen immer beibringen zu müssen, dass man sie gefälligst Lady Bird zu nennen habe. Während sie darauf wartet, endlich diesen Ort zu verlassen zu können, um Richtung Ostküste zu fliehen, wo das intellektuelle Leben auf sie wartet, passiert vor Ort das zu Erwartende in Form von Freund- und Liebschaften und vielen Auseinandersetzungen.
 
Als ich das erste Mal Quittenmousse gegessen habe, dachte ich zunächst: das schmeckt ja nach nichts! Erst bei den letzten Löffeln bemerkte ich, wie köstlich diese Süßspeise war.
Ähnlich ist es auch mit diesem Film. Von der Geschichte um eine Heranwachsende in einer amerikanischen Stadt, von der man selten hört, erwarte ich zunächst nicht sonderlich viel, und so schien es auch, als würde über längere Zeit nicht wirklich etwas passieren, Alltag halt. - Aber da "Lady Bird" vollends vom wahren Leben erzählt und dabei - was ja so selten gelingt - ohne dumme Klischees und sinnlose Übertreibungen auskommt, nimmt einen der Film ganz langsam in den Arm, so behutsam, wie es nur Liebende können, und oft überrascht er einen damit, nicht das abzuliefern, womit man gerade rechnet (die Hauptfigur verliebt sich, und der Junge küsst sie tatsächlich und wendet sich nicht ab... die Mutter sucht mit der Tochter ein Kleid für den Schulball, hält im Laden ein rosafarbenes hoch, und die Tochter mag es gleich...) Eigentlich bietet diese Arbeit ein Kaleidoskop an allem, was die Adoleszenz ausmacht: das Warten, das sich-Arrangieren, das Verzeihen, das (stille) Lieben, die Enttäuschung, die Lüge (auch die aus Liebe), die Missverständnisse und das spätere Verstehen.

Wie schön, dass Filme dieser Güte noch produziert werden.

cnm

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