PAPST FRANZISKUS - EIN MANN SEINES WORTES
- Kartext! -
Italien, Schweiz, Deutschland, Frankreich 2017
Genre: Dokumentation, Portrait
Länge: rund 100 Min.
Regie: Wim Wenders
Drehbuch: Wim Wenders, David Rosier
Portraitierte Person: Papst Franziskus I
Drehbuch: Wim Wenders, David Rosier
Portraitierte Person: Papst Franziskus I
In dieser Dokumentation lässt Wim Wenders den Papst lange zu Wort kommen, im Interview, als Redner vor den Wichtigen Entscheidungsträgern und den Not Leidenden der Welt. Und wir verstehen, warum er dem Inhaftierten die Füße wäscht: in dem Moment können wir ihn wieder als Mensch sehen.
Der Papst sagt in einem O-Ton sinngemäß: "Wir müssen alle den Mut haben, ein bisschen ärmer zu sein". In einem Konvoi aus Limousinen wählt er das kleinstmögliche Fahrzeug. Das sieht zunächst nach einem Witz aus, aber es demonstriert, dass dieser Mann tut, was er sagt, und dass er meint, was er predigt.
Die elementaren Themen unserer Zeit werden in dieser Dokumentation angegangen, zwar vor religiösem Hintergrund, aber im Grunde werden sie humanistisch humanitär beantwortet und funktionieren so allgemein gültig. Mit denkbar einfacher Sprache benennt ein Papst die Sünden unserer Zeit: die Lieblosigkeit, die Gier, die Gleichgültigkeit, die Verschwendung, die Abschottung... er leitet sie her, und er benennt Alternativen: Punkt für Punkt und sehr konkret. Und er bewegt die Menschen, er bewegt sie alle, er bewegt sie aufeinander zu!
All das wissen wir. All das kennen wir aus den Nachrichten. Nichts davon ist neu. Aber dem Papst direkt in die sanften wie wachen Augen zu sehen, während er seinen Standpunkt von der Leinwand aus erläutert, sein Wirken auf 90 Minuten komprimiert zu erleben, das ist etwas Anderes, es dringt in dich ein und macht dich still... weil du denken willst. Und weil du verstehst, dass du dich ändern musst.
Dringende Empfehlung. Zwingend unterrichtsrelevant.
cnm
Danke, cnm. Pfingstsamstag oder Pfingstmontag mittags gab es eine Interview mit Wim Wenders im Berliner Radio (vermutlich radio1). Da wies Wim Wenders darauf hin, wie wichtig es ihm war, auch das Leben des heiligen Franziskus zu dokumentieren, weil er die Namenswahl des Pabstes für eine besondere Aussage hielt, im Hinblick eben auf das Vorbild Franziskus. Leider finde ich keinen Podcast oder ähnliches von diesem Interview. Wim Wenders war da sehr klar in seiner Aussage und seinem Anliegen. Dass aus Worten Taten Folgen in der Konsequenz.
AntwortenLöschenHallo Robert, so ist es! Die Namenswahl nach dem hl. Franz von Assisi ist zentral verbunden mit des Papstes Sinnen, Reden und Handeln: zurück zur Armut, die Armut muss Dreh- und Angelpunkt werden, also weg vom Prunk, hin zur Demut. Um diesen Gedanken spinnt sich alles vom Kleinsten bis zum Großen, bis zum allumfassenden Gedanken, dass der Mensch glaubt, sich der Erde bemächtigen zu können, immer noch. Vieles davon habe ich im Text weg- und ausgelassen, da es mir um eine generelle Anmutung geht und um die Motivierung der meinen Blog Lesenden, ins Kino zu gehen :-)
LöschenDanke, Gregor. Habe es doch gefunden: https://mediathek.rbb-online.de/radio/Zw%C3%B6lf-Uhr-mittags-radioeins/Das-Filmmagazin-vom-19-05-2018/radioeins/Audio-Podcast?bcastId=23953208&documentId=52546968
AntwortenLöschenAb Minute 17:00. Das hat mich - so kam ich drauf - auch motiviert, in diesen Film zu gehen ...; Wenders: "Worte haben noch was zu sagen auf dieser Welt" [...] "Franziskum war sein Name ... traut er sich das? Weil: der Name ist Programm ..."
Genauso habe ich die Doku auch empfunden.
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