NICO, 1988
- Zerrissenes Leben -
Italien, Belgien 2017
"Nico, 1988" erinnert daran, dass Film tatsächlich eine Kunstform ist. Der Film wirkt, als hätten sich Andy Warhol und Jim Jarmusch zusammengetan, den Film konzipiert und umgesetzt: schonungslos, erzählerisch vollkommen frei, assoziativ geschnitten und sich mit allen Sinnen in abgründige, schmerzende Wahrheit stürzend. Man taumelt regelrecht mit der Sängerin durch die Dunkelheit ihrer Krisen, und man freut sich mit ihr über jeden noch so kleinen Lichtblick.
Abgesehen davon, dass Setting und Regie, der Cast und Vertonung vom Feinsten sind, muss die Leistung von Trine Dyrholm besonders hervorgehoben werden, die die Sängerin derart durchdringend verkörpert, dass es wie magnetisch wirkt und einen quasidokumentarischen Effekt erzielt. Im Film wird klar: Nico ging es nicht um Kommerz sondern um Kunst, und ebenso ist es mit diesem Film. Es braucht ein gewisses Interesse für's Thema und/oder für die Person, und man erlebt eine cinéastische Perle.
Sehr sehenswert.
cnm
NICO, 1988 ★★★★★★
Genre: Biopic, Drama, Roadmovie, Musikszene
Länge: gut 90 Minuten
Regie: Susanna Nicchiarelli
Darsteller: Trine Dyrholm, John Gordon Sinclair, Anamaria Marinca, Sandor Funtek u.a.
Darsteller: Trine Dyrholm, John Gordon Sinclair, Anamaria Marinca, Sandor Funtek u.a.
Gesang: Trine Dyrholm
Kamera: Crystel Fournier
Schnitt: Stefano Cravero
Die Band "The Velvet Underground" war Zeit ihres Bestehens nur in kleinen Kreisen sehr erfolgreich und wurde erst später als maßgeblich einflussreich für die Musikszene anerkannt. Dieser Film spielt im letzten Lebensjahr der Sängerin Christa Päffgen, Künstlername Nico, einst Supermodel und Sexsymbol, Muse von Andy Warhol, Mutter von Sohn Ari aus ihrer Beziehung mit Alain Delon. Die Ereignisse spielen sich während einer Tour der Band ab und erzählen von einer verzweifelten Frau zwischen künstlerischer Souveränität, Drogenabhängigkeit und dem Kampf um ihre (Wahl)Familie.
"Nico, 1988" erinnert daran, dass Film tatsächlich eine Kunstform ist. Der Film wirkt, als hätten sich Andy Warhol und Jim Jarmusch zusammengetan, den Film konzipiert und umgesetzt: schonungslos, erzählerisch vollkommen frei, assoziativ geschnitten und sich mit allen Sinnen in abgründige, schmerzende Wahrheit stürzend. Man taumelt regelrecht mit der Sängerin durch die Dunkelheit ihrer Krisen, und man freut sich mit ihr über jeden noch so kleinen Lichtblick.
Abgesehen davon, dass Setting und Regie, der Cast und Vertonung vom Feinsten sind, muss die Leistung von Trine Dyrholm besonders hervorgehoben werden, die die Sängerin derart durchdringend verkörpert, dass es wie magnetisch wirkt und einen quasidokumentarischen Effekt erzielt. Im Film wird klar: Nico ging es nicht um Kommerz sondern um Kunst, und ebenso ist es mit diesem Film. Es braucht ein gewisses Interesse für's Thema und/oder für die Person, und man erlebt eine cinéastische Perle.
Sehr sehenswert.
cnm
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Ich bin immer wieder überrascht, wie du mit relativ wenigen Sätzen, das aussprichst was den Film sehenswert, oder auch nicht, macht.
AntwortenLöschenDanke Ulrike, für dieses wunderbare Kompliment! Ich freue mich sehr darüber.
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