ASTRID

- Lichtwesen -
ASTRID
Originaltitel: Unga Astrid
Schweden, Deutschland, Dänemark 2018
Genre: Biopic, Drama
Länge: gut 120 Min.
Regie: Pernille Fischer Christensen
Drehbuch: Pernille Fischer Christensen, Kim Fupz Aakeson
Darsteller: Alba August, Maria Bonnevie, Trine Dyrholm, Magnus Krepper, Henrik Rafaelsen u.v.m.
Kamera: Erik Molberg Hansen
Schnitt: Asa Mossberg, Gregers Dohn
Musik: Nicklas Schmidt

Astrid Ericsson (1907-2002, bekannt als Astrid Lindgren) lebt in den Zwängen ihrer Zeit, das aber fröhlich. Während der obligaten Besuche in der Kirche geht sie ihren Gedanken nach und macht dummes Zeug, auf Tanzveranstaltungen tanzt sie - da keiner der Herren sie auffordert - mit einer Freundin oder allein. Als sich für sie eine Arbeit bei der örtlichen Zeitung ergibt, nimmt sie begeistert an, und schon bald entfacht sich eine beidseitige Liebe zwischen ihr und dem deutlich älteren Herausgeber. Ungewollt wird sie schwanger, und da der Geliebte noch anderweitig verheiratet ist, droht ihr das gesellschaftliche Aus...

Während das Mädchen/die junge Frau Astrid zu Beginn des Films ein wenig entrückt und weltfremd wirkt, wächst sie im Laufe der erzählten Jahre zu einer reifen jungen Frau heran,  die sich an ihren Verstrickungen beinah die Zähne ausbeißt, doch dabei kaum je die Zuversicht verliert. Alba August interpretiert die Autorin (die noch nicht weiß, dass sie einmal eine Autorin sein wird) mit ungewöhnlicher Extravaganz, aber nie künstlich oder aufgesetzt: das ist das pure Vergnügen!


Vielleicht wäre Astrid Lindgren damit einverstanden, wenn man sagte, dass es in diesem Film nicht in erster Linie um die Person Astrid Lindgren geht, sondern vielmehr um die Zeit, in der sie lebte und in der es für Frauen ausgesprochen schwer, ja beinah' unmöglich war, selbstbestimmt zu leben. In seinen entscheidenden Momenten erzählt "Astrid" jedoch von der  Kunst, im richtigen Moment "nein" zu sagen und von der Kraft unbedingter Liebe.

Ein Film der leisen Töne, den es wahrlich zu entdecken gilt.

cnm

Wenn man an Trine Dyrholm in ihrer Rolle in "Nico, 1988" denkt und sie dann in "Astrid" erlebt, möchte man vor der Schauspielerin auf die Knie fallen.

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