MONSIEUR CLAUDE 2 - IMMER FÜR EINE ÜBERRASCHUNG GUT

- Patridioten unter sich -
MONSIEUR CLAUDE 2 - IMMER FÜR EINE ÜBERRASCHUNG GUT
Originaltitel: Qu'est-ce qu'a encore fait au Bon Dieu?
Frankreich 2019
Genre: Komödie
Länge: rund 100 Min.
Regie: Philippe de Chauveron
Buch: Philippe de Chauveron, Guy Laurent
Darsteller: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan, Medi Sadoun, Frédéric Chau, Noom Diawara, Frédérique Bel, Julia Piaton, Émile Caen, Élodie Fontan, Pascal Nzonzi, Salimata Kamate, Tatiana Rojo, Claudia Tagbo
Kamera: Stéphane Leparc
Schnitt: Alice Platin
Musik: Marc Chouarain

Fortsetzung der französichen Erfolgskomödie "Monsieur Claude und seine Töchter" aus dem Jahr 2014.

Nicht genug damit, dass Claudes vier wunderschöne Töchter sich Männer geangelt haben, die ihm und seiner Frau Marie nicht standesgemäß erscheinen (betreffs Hautfarbe, Religion oder Herkunft), nein, in dieser Fortsetzung beschließen die jungen Paare auch noch alle zur gleichen Zeit, das Land zu verlassen, weil ihnen Frankreich zu rassistisch erscheint. Sie streben nach Algerien, Israel, China und Indien. Ein Schock für die konservativen Eltern! Sie müssen sich mächtig ins Zeug legen (Bestechungsgelder inclusive), um die kommende Generation vom Wert der französischen Heimat zu überzeugen und damit zum Bleiben zu bewegen.

Dies ist einer der bedrückenden Fälle, in denen man sich wünscht, nicht ins Kino gegangen zu sein. Die Absicht, dass sie lustig sein sollen, ist den Szenen und Dialogen anzumerken, aber die Komik funktioniert nicht, sie ist grob und peinlich, geht es doch um das Breittreten althergebrachtester und abgeschmacktester Klischees, das Abschießen simpler Wortspielchen und den Austausch von Gehässigkeiten (zu denen der Anlass nicht ersichtlich scheint - es sei denn, um ein dumpfes Publikum grinsend nicken zu machen, weil es sich selbst gespiegelt sieht).


Einer der Tiefpunkte ist wohl die Szene, in der ein Pfarrer ablehnt, ein lesbisches Paar zu trauen, dies verstoße nunmal gegen die Regeln... und sich dabei ein Griemeln bzw. Prusten kaum verkneifen kann. Solche Momente sind nicht nur dumm, sondern auch heikel, denn sie nehmen den neuerlichen Trend der Homophobie locker mit ins Gepäck.
Bemerkenswert ist übrigens - und das macht das Unheil dieses Films komplett - dass die vier hübschen Töchter eine Tiefe haben, dass man statt ihrer ebensogut Pappaufsteller hätte platzieren können. Grauenvolle Vorstellung, dass dieser Film womöglich zu einem Publikumsliebling avanciert.

Mit Sicherheit hatten sämtliche Stücke aus dem Ohnesorg-Theater mehr Anstand, Charme, Geist und Gespür für das, was in die Zeit passt.  

They try to make me grin and laugh but I say NO, NO, NO.

cnm

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