AUSGEFLOGEN
- Fadenscheinig -
Warum sollte ein Film über das Thema Loslassen nicht tragikomisch und unterhaltsam sein? Gerade die Frage, was unternimmt die Mutter, wenn sie ihre gewohnten Funktionen umständehalber abgeben muss, gegen die entstehende Leere, verspricht schon einige Schmankerl. Doch weit gefehlt: für diese Frage interessieren sich Buch und Regie keinen Deut! Stattdessen dümpelt man in ungezählten Rückblenden auf den Spaß in früheren Jahren: Mama fällt immer was Originelles ein, um dem Kind aus der Patsche zu helfen, Lügen und kleine dramatische Auftitte inklusive, Mama kann Party, Mama kann auch streng sein, Mama verliert auch mal für einen Moment die Contenance... und natürlich wird Mama in ganz unpassenden Situationen von den Beaus der Stadt angeflirtet, von denen es keinen auch nur im geringsten irritiert, dass sie dreifache Mutter ist. Eine bunt und prall gefüllte Tüte harm- und bedeutungsloser Anekdötchen ergießt sich über das hoffentlich wohlmeinende Publikum, und meiner Einschätzung nach bleibt nach Verlassen des Kinos kein auch nur irgendwie gearteter Nachgeschmack.
cnm
AUSGEFLOGEN ★★☆☆☆☆
Originaltitel: Mon Bébé
Regie: Lisa Azuelos
Buch: Lisa Azuelos, Thierry Teston, Thaïs Alessandrin
Buch: Lisa Azuelos, Thierry Teston, Thaïs Alessandrin
Darsteller: Sandrine Kiberlain, Thaïs Alessandrin u.a.
Kamera: Antoine Sanier
Schnitt: Baptiste Druot
Musik: Yael Naïm
Heloïse, eine Frau in den besten Jahren, lebt ihr Leben selbstbestimmt und lebndig:
sie ist geschieden und hat guten Kontakt zu ihren Kindern, außerdem betreibt sie ein Restaurant. Der Auszug der jüngsten Tochter, Jade, zwecks Studium in Kanada steht kurz bevor. Das lässt die Mutter unruhig werden - sie filmt und fotografiert die Tochter, wo es nur geht, und dabei erinnert sie sich an die vielen aufregenden Episoden in der gemeinsamen Zeit mit dem Kind. Man sieht: die beiden sind weniger Mutter und Tochter als vielmehr beste Freundinnen.
Kamera: Antoine Sanier
Schnitt: Baptiste Druot
Musik: Yael Naïm
Heloïse, eine Frau in den besten Jahren, lebt ihr Leben selbstbestimmt und lebndig:
sie ist geschieden und hat guten Kontakt zu ihren Kindern, außerdem betreibt sie ein Restaurant. Der Auszug der jüngsten Tochter, Jade, zwecks Studium in Kanada steht kurz bevor. Das lässt die Mutter unruhig werden - sie filmt und fotografiert die Tochter, wo es nur geht, und dabei erinnert sie sich an die vielen aufregenden Episoden in der gemeinsamen Zeit mit dem Kind. Man sieht: die beiden sind weniger Mutter und Tochter als vielmehr beste Freundinnen.
Warum sollte ein Film über das Thema Loslassen nicht tragikomisch und unterhaltsam sein? Gerade die Frage, was unternimmt die Mutter, wenn sie ihre gewohnten Funktionen umständehalber abgeben muss, gegen die entstehende Leere, verspricht schon einige Schmankerl. Doch weit gefehlt: für diese Frage interessieren sich Buch und Regie keinen Deut! Stattdessen dümpelt man in ungezählten Rückblenden auf den Spaß in früheren Jahren: Mama fällt immer was Originelles ein, um dem Kind aus der Patsche zu helfen, Lügen und kleine dramatische Auftitte inklusive, Mama kann Party, Mama kann auch streng sein, Mama verliert auch mal für einen Moment die Contenance... und natürlich wird Mama in ganz unpassenden Situationen von den Beaus der Stadt angeflirtet, von denen es keinen auch nur im geringsten irritiert, dass sie dreifache Mutter ist. Eine bunt und prall gefüllte Tüte harm- und bedeutungsloser Anekdötchen ergießt sich über das hoffentlich wohlmeinende Publikum, und meiner Einschätzung nach bleibt nach Verlassen des Kinos kein auch nur irgendwie gearteter Nachgeschmack.
Tragikomödie, deren entscheidendes Problem ist, dass sie weder tragisch noch wirklich komisch ist. Enttäuschend.
cnm
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