KURSK

- Trauerspiel -
KURSK
Belgien, Frankreich, Norwegen 2018
Genre: Drama, wahre Geschichte
Länge: knapp 120 Min.
Regie: Thomas Vinterberg
Buch: Robert Rodat, Robert Moore (II)
Darsteller: Matthias Schoenaerts, Léa Seydoux, Colin Firth, Peter Simonischek, Matthias Schweighöfer, August Diehl, Max von Sydow, Magnus Millang u.a.
Kamera: Anthony Dod Mantle
Schnitt: Valdis Oskarsdottir
Musik: Alexandre Desplat

Im August des Jahres 2000 legt das Militär-U-Boot "Kursk" für eine militärische Übung ab und sticht in die Barentsee (Teil des arktischen Ozeans nördlich von Norwegen). Nach nur zwei Tagen gibt es an Bord eine Explosion, und das U-Boot sinkt. Der größte Teil der 118 Mann starken Besatzung stirbt, und am Meeresgrund bangen 23 Überlebende, die sich in einen gesicherten Teil des Bootes retten konnten. Sie hoffen auf Hilfe und geben in regelmäßigen Zeitabständen Klopfzeichen. Selbstredend bangen an Land ihre Familien, denen nur wenig konkrete Information zugänglich gemacht wird. Oben findet ganz konkret Politik statt. Während britisches Militär längst alle nötigen Hilfestellungen bereithält und offensiv anbietet, wehren russische Befehlshaber ab und verzögern, allein aus eitlem Dünkel. Damit ist das Ende der bislang Überlebenden auf dem Meeresgrund vorbestimmt.

Vinterberg lässt sich mit seinen Schilderungen Zeit, und das ist gut und wichtig. Über längere Sequenzen lernen wir zunächst einen Teil der Besatzung kennen - Männer, Frauen, Kinder - wie sie leben, wie sie feiern und sich freuen; wir dürfen mit ihnen familiär werden. Diese Identifikation macht den weiteren Verlauf des Films - hervorragend (Star)besetzt und in jeder einzelnen Rolle brillant gespielt - zu einem schrecklichen Spektakel, das man kaum vergessen wird. Sinnvoll mitgetragen wird der Film von Alexandre Desplats Musik, der hier eher suggestiv vorgeht, eine Musik, die unheilsam begleitet und nicht pathetisch aufträgt. Meines Ermessens ist gerade der Fokus auf das Gefühlsleben aller Beteiligten: die Angst, der drohende Wahnsinn, das ratlose Bangen, die Eitelkeit und falscher Stolz, die strategische Ratlosigkeit... das Moment, das "Kursk" so überaus sehenswert macht.

Ein Film als Denkmal. Ein Film als Ohrfeige. Herausragend.

cnm

Nebenbei: meine Seite hat heute (13.7.2019) 6000 Aufrufe zu verzeichnen. Ich bedanke mich bei allen Interessierten!

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