UNSERE GROSSE KLEINE FARM

- Kreislauf des Lebens -
UNSERE GROSSE KLEINE FARM ★
Originaltitel: The Biggest Little Farm
USA 2018
Genre: Dokumentation
Länge: rund 90 Min.
Regie: John Chester
Buch: John Chester, Marc Monroe
Personen: John Chester, Molly Chester, Matthew Pilachowski u.a.
Kamera: John Chester
Schnitt: Amy Overbeck
Musik: Jeff Beal


Molly und John Chester legen sich einen Hund (Todd) zu. Da der in ihrer Abwesenheit permanent bellt, müssen sie irgendwann die Wohnung verlassen (den Hund abzugeben kommt für sie nicht in Frage). Was tun? Kurzerhand entschließen sie sich, einen alten Traum konkret anzugehen. Sie kaufen sich ein Stück  Land von über 80 Hektar und gründen ihre eigene Farm. Das Land ist allerdings tot: außer staubtrockener Erde und einem leblosen Bienenstock finden sie hier nichts. Mit der Expertise Außenstehender und willigen HelferInnen gehen sie das Projekt mutig an, düngen die Erde, verändern die ökologische Struktur und holen nach und nach Tiere hinzu - ein trächtiges Schwein (Emma), Enten, Schafe... Doch die Natur hat eigene Gesetze und zerstört das werdende Idyll immer und immer wieder. So scheint es zunächst. Doch in den acht Jahren, die diese Dokumentation einfängt, lernen John und Molly, was es bedeutet, dem Kreislauf der Natur zu vertrauen und mit ihm Schritt für Schritt zu wachsen.

Während wir reden und demonstrieren und diskutieren und grübeln und nochmal reden und reden, während alle abnicken, dass das ökologische Anliegen das wichtigste sei, und während jeder und jede Einzelne von uns konkret kaum etwas für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts tut, weil der eigene Mikrokosmos einem selbst so harmlos erscheint (bitte das neueste iPhone, bitte nicht den Wagen teilen, doch mal eben den Billigflieger...), zeigt uns diese Dokumentation aufs Anrührendste und Imposanteste, was es bedeuten kann und welchen enormen Mut es erfordert, auch ohne viel Geld und ohne jede Ahnung der Natur und den kommenden Generationen Respekt zu zollen. Kleine Kritik: die allzu wuchtige, epische Musik hätte es nicht an jeder Stelle gebraucht, aber das ist natürlich eine Marginalie. Der Film ist schon allein durch seine Geschichte und seinen visuellen Reichtum aller Ehren wert.

Schon jetzt einer der besten Filme des Jahres, ein Statement. Unbedingte Empfehlung.

cnm

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