GLORIA - DAS LEBEN WARTET NICHT
- Travesdiva -
Auch eine Kopie kann ja schön sein, und diese hier ist schön: vor allem Moore gibt alles, die verlorene Seele zu spielen, in der noch das Leben pulsiert, und die allen Widrigkeiten entschieden entgegen tritt. Fotografie, Vertonung, Schnitt, Ausstattung... alles ist harmonisch und stimmig... doch ich kann das Original nicht ausblenden. Das größte Problem des Films: Julianne Moore ist Julianne Moore: ein Superstar, verdammt gutaussehend, verdammt charismatisch, eigentlich freut man sich immer, sie auf der Leinwand zu sehen. Und nun gibt sie ein Mauerblümchen? Das funktioniert nicht wirklich. Die große Brille wirkt ein wenig wie Travestie. Die Schüchternheit, die Einsamkeit: nehme ich ihr nicht ab. Es ist... als wäre der Film das richtige Kleid für die falsche Frau.
M.E. ein Remake, das mit dem Original trotz seiner ästhetischen Vorzüge nicht mithalten kann, vor allem der Besetzung wegen. Ich empfehle dringend das Original von 2013!
cnm
GLORIA - DAS LEBEN WARTET NICHT ★★★☆☆☆
Originaltitel: Gloria Bell
Regie: Sebastián Lelio
Buch: Sebastián Lelio, Alice Johnson Bohler
Buch: Sebastián Lelio, Alice Johnson Bohler
Darsteller: Julianne Moore, John Turturro, Caren Pistorius, Michael Cera, Brad Garrett, Holland Taylor, Jeanne Tripplehorn, Rita Wilson u.a.
Kamera: Dennis Noyes, Ken Lehn
Schnitt Assistenz: Tomás Bianchi
Musik: Matthew Herbert, Lynn Fainchtein
Gloria ist Mitte fünfzig, und sie ist allein. Ihre Ehe ist gescheitert, die Kinder sind längst erwachsen, gehen eigene Wege. Doch allein sein bedeutet frei sein, und so geht sie regelmäßig zu Tanzveranstaltungen für Singles ihres Alters, denn sie liebt das Tanzen zu Disco-Hits aus ihrer Jugendzeit - ein guter Ausgleich zu ihrem öden Bürojob. In den Clubs gibt sie sich fröhlich und aufgeschlossen, denn die Hoffnung auf eine neue Liebschaft spielt natürlich mit. Tatsächlich lernt sie den geheimnisvoll in sich gekehrten Arnold kennen. Beide sind voneinander fasziniert, und so beginnt das, was bis vor kurzem noch so unwahrscheinlich schien. Dass eine solche Romanze nicht ohne Stolpersteine vonstatten geht, ist abzusehen. Es gilt, gemeinsam und voneinander zu lernen, den Horizont zu öffnen...
"Mit 'GLORIA - Das Leben wartet nicht' schrieb und produzierte Regisseur Sebastián Lelio das US-Remake seines eigenen gleichnamigen chilenischen Films, für den Paulina Garcia bei der Berlinale 2013 mit dem Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde". - (Verleihinfo)
Das Original von 2013 war so etwas wie ein singuläres Phänomen an Beseeltheit und Authentizität und wurde zu Recht ausgezeichnet. Nun das US Remake mit Julianne Moore in der Hauptrolle und John Turturro als ihr Liebhaber. Warum musste das sein? Wem hat man mit diesem Film einen Gefallen getan? Das Original ist von schlichter Eleganz und enormer Strahlkraft, und jetzt... eine Kopie? Kamera: Dennis Noyes, Ken Lehn
Schnitt Assistenz: Tomás Bianchi
Musik: Matthew Herbert, Lynn Fainchtein
Gloria ist Mitte fünfzig, und sie ist allein. Ihre Ehe ist gescheitert, die Kinder sind längst erwachsen, gehen eigene Wege. Doch allein sein bedeutet frei sein, und so geht sie regelmäßig zu Tanzveranstaltungen für Singles ihres Alters, denn sie liebt das Tanzen zu Disco-Hits aus ihrer Jugendzeit - ein guter Ausgleich zu ihrem öden Bürojob. In den Clubs gibt sie sich fröhlich und aufgeschlossen, denn die Hoffnung auf eine neue Liebschaft spielt natürlich mit. Tatsächlich lernt sie den geheimnisvoll in sich gekehrten Arnold kennen. Beide sind voneinander fasziniert, und so beginnt das, was bis vor kurzem noch so unwahrscheinlich schien. Dass eine solche Romanze nicht ohne Stolpersteine vonstatten geht, ist abzusehen. Es gilt, gemeinsam und voneinander zu lernen, den Horizont zu öffnen...
"Mit 'GLORIA - Das Leben wartet nicht' schrieb und produzierte Regisseur Sebastián Lelio das US-Remake seines eigenen gleichnamigen chilenischen Films, für den Paulina Garcia bei der Berlinale 2013 mit dem Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde". - (Verleihinfo)
Auch eine Kopie kann ja schön sein, und diese hier ist schön: vor allem Moore gibt alles, die verlorene Seele zu spielen, in der noch das Leben pulsiert, und die allen Widrigkeiten entschieden entgegen tritt. Fotografie, Vertonung, Schnitt, Ausstattung... alles ist harmonisch und stimmig... doch ich kann das Original nicht ausblenden. Das größte Problem des Films: Julianne Moore ist Julianne Moore: ein Superstar, verdammt gutaussehend, verdammt charismatisch, eigentlich freut man sich immer, sie auf der Leinwand zu sehen. Und nun gibt sie ein Mauerblümchen? Das funktioniert nicht wirklich. Die große Brille wirkt ein wenig wie Travestie. Die Schüchternheit, die Einsamkeit: nehme ich ihr nicht ab. Es ist... als wäre der Film das richtige Kleid für die falsche Frau.
M.E. ein Remake, das mit dem Original trotz seiner ästhetischen Vorzüge nicht mithalten kann, vor allem der Besetzung wegen. Ich empfehle dringend das Original von 2013!
cnm
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