PHOTOGRAPH - EIN FOTO VERÄNDERT IHR LEBEN FÜR IMMER
- Erklär' mir Liebe -
PHOTOGRAPH - EIN FOTO VERÄNDERT IHR LEBEN FÜR IMMER ★★★★☆☆
Originaltitel: Photograph
Regie: Ritesh Batra
Buch: Ritesh Batra
Buch: Ritesh Batra
Darsteller: Nawazuddin Siddiqui, Sanya Malhotra, Farrukh Jaffar, Abdul Quadir Amin, Vijay Raaz, Virendra Saxena, Geetanjali Kulkarni, Jim Sarbh u.a.
Kamera: Ben Kutchins, Timothy Gillis
Schnitt: John F. Lyons
Musik: Peter Raeburn
Die Vor- und Nachteile dieses Films kämpfen hart miteinander. Was poetisch-elegisch sein will, wirkt - für unsere Sehgewohnheiten - zunächst eher bräsig breit und fordert arg die Geduld der Zuschauer. Man kann sich aber auf dieses Tempo einlassen. Weiter findet das Ausdrucksspektrum aller Beteiligten eher im Mikro-Bereich statt, will sagen: Gefühle dürfen geraten bzw. vermutet werden, da sich auf den Gesichtern nicht unbedingt die Welt abspielt. Auch ist das Gesellschaftsbild ein eher konservativ-gestriges: der Mann, der nur mit einer Partnerin etwas zählt und die Frau, die tatsächlich davon träumt, bescheiden auf dem Lande zu leben...
Kamera: Ben Kutchins, Timothy Gillis
Schnitt: John F. Lyons
Musik: Peter Raeburn
In den Augen seiner Großmutter ist Rafi so etwas wie ein Dorn: lange erwachsen, hat er noch immer keine Verlobte und scheint auch keine Anstalten zu machen, sich nach einer umzusehen. Ein wenig Geld verdient er, indem er vor einer Touristenattraktion in Mumbai PassantInnen zu sich ruft und zu einem Foto überredet. Als die Großmutter erpresserische Maßnahmen einsetzt, bedient sich Rafi eines Fotos von einer nicht unbedingt glücklich wirkenden, aber schönen jungen Frau, die er jüngst abgelichtet hatte. Oma freut sich, will die Dame allerding kennenlernen - was zu erwarten war. Tatsächlich findet Rafi Miloni (so ihr Name) und bittet sie vorsichtig um ein kleines Schauspiel zu seiner Ehren Rettung. Und so entwickeln sich die Dinge - allerdings anders, als sie geplant waren.
Die Vor- und Nachteile dieses Films kämpfen hart miteinander. Was poetisch-elegisch sein will, wirkt - für unsere Sehgewohnheiten - zunächst eher bräsig breit und fordert arg die Geduld der Zuschauer. Man kann sich aber auf dieses Tempo einlassen. Weiter findet das Ausdrucksspektrum aller Beteiligten eher im Mikro-Bereich statt, will sagen: Gefühle dürfen geraten bzw. vermutet werden, da sich auf den Gesichtern nicht unbedingt die Welt abspielt. Auch ist das Gesellschaftsbild ein eher konservativ-gestriges: der Mann, der nur mit einer Partnerin etwas zählt und die Frau, die tatsächlich davon träumt, bescheiden auf dem Lande zu leben...
Aber: was ist Emanzipation? Wenn alles so läuft, wie der moderne Mensch es sich stereotyp vorstellt? Warum soll eine Frau nicht vom Leben auf dem Lande träumen? Warum soll eine Oma sich den Enkel nicht in einer Beziehung wünschen? Emanzipation ist doch wohl eher, zu sein, wer man zu sein wünscht. Und wie nebenbei (und gar nicht zuletzt) schildert "Photograph" das Phänomen Liebe erfreulich präzis. Während sich die meisten Liebesfilme in purer Behauptung ergehen (die Figuren begehren einander, und fertig), weisen hier viele kleine Momente und situative Beobachtungen darauf hin, dass wirklich aufeinander geachtet wird und mit größter Behutsamkeit und Respekt Umgang gepflegt wird jenseits aller gängingen Erzählklischees. Und das ist wirklich etwas Besonderes.
Ausgesprochen stiller Liebesfilm, den es im Kleinsten zu entdecken gilt.
cnm
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