SYSTEMSPRENGER
- Aus der Fassung -
SYSTEMSPRENGER ★★★★★★
Filmstart: 19.09.2019 | FSK 12
Filmstart: 19.09.2019 | FSK 12
Deutschland 2019
Genre: Drama, Sozialdrama
Länge: 125 Min.
Genre: Drama, Sozialdrama
Länge: 125 Min.
Regie: Nora Fingscheidt
Buch: Nora Fingscheidt
Buch: Nora Fingscheidt
Darsteller: Helena Zengel, Albrecht Abraham Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Lisa Hagmeister, Victoria Trauttmansdorff, Julia Becker, Maryam Zarée, Tedros Teclebrhan u.v.m.
Kamera: Yunus Roy Imer
Schnitt: Stephan Bechinger, Julia Kovalenko
Musik: John Gürtler
Die 9jährige Benni hat bereits zu Beginn der Geschichte alle denkbaren Auffangstationen durchlaufen: Pflegefamilien, Wohngruppen, Sonderschulen... nirgendwo kann sie bleiben, überall muss sie auf kurz oder lang weg, denn: ihr Verhalten ist nicht tragbar und gar nicht selten eine konkrete Gefährdung fürs gesamte Umfeld. Unmotiviert schreit sie, zerstört Gegenstände, greift Erwachsene und Kinder gleichermaßen körperlich an, läuft davon. Die eigene Mutter ist komplett überfordert, hat eigentlich Angst vor dem Kind - sie fürchtet um das Wohl der Geschwister. Anti-Gewalt-Trainer Micha, erfahren auch mit älteren Gewalttätigen, hat die Idee, Benni für kurze Zeit zu isolieren, mit ihr in den Wald zu gehen. Kein Internet, kein Mobilfunk, keine übliche Ablenkung ist möglich und damit die Konfrontation mit sich selbst garantiert.
Gänzlich unpathetisch und ohne jede Effekthascherei gelingt Nora Fingerscheidt ein Porträt, das erschütternder und erhellender kaum sein könnte. Nach langen Recherchen zum Thema und gewissenhaftem Casting ohne Kompromisse, schildert sie sehr präzise eine Lebenssituation, in der alle Beteiligten und Verantwortlichen eigentlich die Waffen strecken müssten, es aber nicht tun. - Auch formal überzeugt diese Arbeit mit assoziativen Schnitten, sensibler Vertonung und entfesselter Kamera. Alles ist hier glaubhaft (brillant: Helena Zengel als Benni), der Film greift vom ersten Bild an nach einem und lässt einen nicht mehr los. Auch gibt es kein Schwarz und kein Weiß, gottlob, nur den gemeinsamen Kampf und das Bemühen um den Erhalt von Sicherheit und Würde aller Beteiligten. Einen packenderen, einen ergreifenderen, einen kontroverseren Film zum Thema kann ich mir nicht vorstellen. Diese Arbeit ist nichts Anderes als eine Sensation.
Wikipedia: "Als Systemsprenger wird eine Person bezeichnet, die aufgrund ihrer besonderen Verhaltensauffälligkeiten nur schwer in Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe respektive der Behindertenhilfe integriert werden kann". Der Film "Systemsprenger" ist ein brillanter, eindringlicher und wichtiger Beitrag zum Thema, der nicht mit einfachen Lösungen daherkommt. Empfehlung!
Kamera: Yunus Roy Imer
Schnitt: Stephan Bechinger, Julia Kovalenko
Musik: John Gürtler
Die 9jährige Benni hat bereits zu Beginn der Geschichte alle denkbaren Auffangstationen durchlaufen: Pflegefamilien, Wohngruppen, Sonderschulen... nirgendwo kann sie bleiben, überall muss sie auf kurz oder lang weg, denn: ihr Verhalten ist nicht tragbar und gar nicht selten eine konkrete Gefährdung fürs gesamte Umfeld. Unmotiviert schreit sie, zerstört Gegenstände, greift Erwachsene und Kinder gleichermaßen körperlich an, läuft davon. Die eigene Mutter ist komplett überfordert, hat eigentlich Angst vor dem Kind - sie fürchtet um das Wohl der Geschwister. Anti-Gewalt-Trainer Micha, erfahren auch mit älteren Gewalttätigen, hat die Idee, Benni für kurze Zeit zu isolieren, mit ihr in den Wald zu gehen. Kein Internet, kein Mobilfunk, keine übliche Ablenkung ist möglich und damit die Konfrontation mit sich selbst garantiert.
Gabriela Maria Schmeide, Helena Zengel |
Wikipedia: "Als Systemsprenger wird eine Person bezeichnet, die aufgrund ihrer besonderen Verhaltensauffälligkeiten nur schwer in Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe respektive der Behindertenhilfe integriert werden kann". Der Film "Systemsprenger" ist ein brillanter, eindringlicher und wichtiger Beitrag zum Thema, der nicht mit einfachen Lösungen daherkommt. Empfehlung!
cnm
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