WER 4 SIND

- "...weil wir immer noch wir sind" -
WER 4 SIND
Vier Männer, die zusammenhalten: Die Fantastischen Vier
Deutschland 2019
Genre: Portrait, Musikbranche, Dokumentation
Länge: 106 Min.
Regie: Thomas Schwendemann
Buch: Thomas Schwendemann
Mit: Smudo, Michael Beck, Thomas D., Andreas Rieke, Clueso, Andreas Läsker, Samy Deluxe
Schnitt: Thomas Schwendemann

"Die Fantastischen Vier" - bestehend aus Smudo (Rap), Michael Beck (Rap), Thomas D. und Andreas Rieke (Produzent/Keyboard) - begeistern seit Generationen und bis heute ihre Fans mit zeitlos junger, Rap-dominierter Musik. Einer der ersten Ohrwürmer war "Die da?!", viele weitere Hits ("Mit freundlichen Grüßen", "Troy"...) sollten folgen. Immer noch ist die Besetzung die der ersten Stunde; es ist, als könnten die inzwischen nicht mehr ganz taufrischen Vollblutkreativen nicht anders, als immer weiter zu machen. Diese Dokumentation will sich mit der Frage beschäftigen, was das Geheimnis ihres Erfolgs ist.

"Mia san mia" sagt man in Bayern, bundesweit heißt es zum CSD "wir sind queer und stolz darauf" (gemeint ist wohl eher der Stolz auf das sich-Erwehren gegen stumpfe Diskriminierung), die Kölner hochloben ihr Kölschsein oder den Dom, und Fanta 4, seit diesem Film wissen wir es endlich, sind stolz, dass es sie noch gibt. Und wir dürfen daran teilhaben. Für eine Kinokarte. Ist das nicht schön?

Wir erfahren, wieviel Spaß die Herren im Studio hatten bzw. haben, dass Erfolg nicht immer nur angenehm ist, dass auch das Fantastischen ihre Kreativ-Tiefs erleben und nach ersten großen Erfolgen einem gewissen Druck ausgesetzt waren, dass immer mal wieder jüngere Kreative zuarbeiten durften, dass es wichtig ist, neben dem Bandleben auch sein eigenes zu führen (der eine in dieser, der andere in jener Stadt, wieder ein anderer aufm Land...), dass sich Kreativität nicht immer erzwingen lässt und so weiter.
Nichts davon überrascht, und das bunt zusammengewürfelte, wahllos bräsig-breit geschnittene Archivmaterial folgt weder einer bemerkenswerten Geschichte (äh... gab's da eine?), noch größeren Höhen und Tiefen (außer denen des messbaren Erfolgs), bedient also im Prinzip alles zu Erwartende in Form eines Tagebuch-Potpourris. Unterm Strich läuft diese "Doku" also auf eine recht gemütliche Nabelschau hinaus, die eigentlich nur Hardcore-Fans einen Deut interessieren dürfte.

Mit seiner allzu übersichtlichen Botschaft, dass größerer Erfolg seine Licht- und Schattenseiten hat, ist dieses Band-Portrait etwa so prickelnd wie ein Konzert, das man sich auf'm Tablet reinpfeift. Prost!

cnm


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