EINSAM ZWEISAM

- Bis wir soweit sind -

EINSAM ZWEISAM ★★★★★★

Originaltitel: Deux moi

Ana Girardot, François Civil

Frankreich 2019
Genre: ArtHaus, Drama, Liebesfilm
Länge: 110 Min.

Regie: Cédric Klapisch
Buch: Cédric Klapisch, Santiago Amigorena, Elise Camurat

Darsteller: Ana Girardot, François Civil, Camille Cottin, François Berléand, Simon Abkarian, Rebecca Marder, Eye Haïdara u.a.
Kamera: Elodie Tahtane
Schnitt: Valentin Feron
Musik: Loïk Dury, Christophe Minck

Zwei einsame Herzen in einer großen Stadt, Rémy und Mélanie, beobachtet wie unter einem Mikroskop. Ihre Wohnungen liegen direkt nebeneinander, wenn auch zwei verschiedenen Häusern zugehörig... doch die beiden jungen Menschen haben keinen Blickkontakt, da ein Mauervorsprung die Sicht verwehrt. Wir sehen, wie ihre Lebensläufe erschreckend ähnlich mäandern, wie sie sich - weitgehend unverstanden - durch die Straßen und durch Menschengewimmel, Supermärkte, Online-Partnerbörsen, Therapiesitzungen und Familientreffen zwingen wie durch eine Prüfung, und nichts davon bringt es wirklich, weder Erleichterung, noch Erlösung.

Dies ist sicher ein Film, der die Geister scheidet aus Gründen, die ich hier nicht nennen darf. Manche werden eher ratlos sein, andere wiederum bereichert. Mich hat Einsam Zweisam angerührt. Ich halte ihn für wahrhaftig und präzise in jedem Augenblick. Hier wird das Eigentliche am Leid von Großstadtmenschen, der Kern des Problems meisterhaft klar auf die Leinwand gebracht. Auch ist die Erzählung weder schwarz-weiß, noch plakativ, selbst in ihren komischen Momenten ist sie's nicht. Und die Botschaft, die am Ende bleibt, ist kein bisschen deprimierend, wie man hier befürchten könnte, sondern einfach wunderbar und befreiend. In jedem Fall ein Film, der wohl kaum jemanden kalt lassen wird.

Ein Mann, eine Frau, und das Schicksal. Was stellt es mit den beiden an?
Je weniger man über diesen wunderbaren Film weiß, desto besser. Selten habe ich mich mit solchem Genuss enttäuschen lassen!

cnm