THE FAREWELL
- Lügen und Vitamine -
THE FAREWELL ★★★★★☆
Regie: Lulu Wang
Buch: Lulu Wang
Buch: Lulu Wang
Darsteller: Awkwafina, Tzi Ma, Diana Lin, Lu Hong u.a.
Kamera: Anna Franquesa Solano
Schnitt: Matt Friedman, Michael Taylor
Musik: Alex Weston
Kamera: Anna Franquesa Solano
Schnitt: Matt Friedman, Michael Taylor
Musik: Alex Weston
Billi lebt mit ihren Eltern und arbeitet als Autorin in den USA, als sie von der Krebserkrankung ihrer geliebten Großmutter - Nai Nai - erfährt. Die Eltern fliegen nach China und wollen nicht, dass die Tochter mitkommt, denn diese hat ihre Emotionen nicht gut im Griff. Die Omi ahnt noch nichts von ihrem Schicksal, da sie noch Beschwerdefrei ist - und damit das so bleibt, verkauft die Familie ihr die Medikamente als ein paar Vitamine und eine fingierte Hochzeit als den Anlass der großen Familienzusammenkunft. Logisch, dass Billi sich die Teilnahme am Treffen nicht nehmen lässt. Allerdings wird für sie das Verstellen auf Dauer zu einem großen Kraftakt. Natürlich ist von allen Beteiligten die ahnungslose Omi die Vergnügteste, und so nimmt ein bittersüßer Seiltanz seinen Lauf.
Die Balance, die Lulu Wang zwischen Tragik und Komik findet, ist meisterlich und kein bisschen bemüht. Alle Figuren sind einfühlsam gespielt, filmsprachlich gibt es viele gute Bilder, wohlkomponiert mit leiser Symbolik, Momente ohne Dialog, die den Film superb tragen, und dankenswerterweise wurde mit musikalischer Untermalung klug und sparsam umgegangen, sodass der Film nicht ansatzweise zum Rührstück gerät. - Umso mehr kann The Farewell einen darum berühren! Die zentrale Figur ist natürlich die Großmutter, und man würde den ganzen Film über zu gern in ihren Kopf schauen können, aber dieser Blick bleibt uns verwehrt. Der Ausgang, übrigens, ist für meinen Geschmack fein ausgesucht und konnte mich tatsächlich überraschen. Es ist eine Wohltat, wenn dieses immer präsente und doch meist ausgeblendete Thema so persönlich und durchdringend angegangen wird. Empfehlung!
Abschied auf Zeit: Omi hat nicht mehr lang, und die Familie macht Party. Einfühlsamer, leise tragikomischer Film, den ich für gelungen und sehr sehenswert halte.
Die Balance, die Lulu Wang zwischen Tragik und Komik findet, ist meisterlich und kein bisschen bemüht. Alle Figuren sind einfühlsam gespielt, filmsprachlich gibt es viele gute Bilder, wohlkomponiert mit leiser Symbolik, Momente ohne Dialog, die den Film superb tragen, und dankenswerterweise wurde mit musikalischer Untermalung klug und sparsam umgegangen, sodass der Film nicht ansatzweise zum Rührstück gerät. - Umso mehr kann The Farewell einen darum berühren! Die zentrale Figur ist natürlich die Großmutter, und man würde den ganzen Film über zu gern in ihren Kopf schauen können, aber dieser Blick bleibt uns verwehrt. Der Ausgang, übrigens, ist für meinen Geschmack fein ausgesucht und konnte mich tatsächlich überraschen. Es ist eine Wohltat, wenn dieses immer präsente und doch meist ausgeblendete Thema so persönlich und durchdringend angegangen wird. Empfehlung!
Abschied auf Zeit: Omi hat nicht mehr lang, und die Familie macht Party. Einfühlsamer, leise tragikomischer Film, den ich für gelungen und sehr sehenswert halte.
cnm
Ein anderer Tipp in eine ähnliche Richtung gehend: NOKAN - DIE KUNST DES AUSKLANGS, Japan 2009, Regie: Yojiro Takita
Ein anderer Tipp in eine ähnliche Richtung gehend: NOKAN - DIE KUNST DES AUSKLANGS, Japan 2009, Regie: Yojiro Takita
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