ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL
- Wo ist Zuhause? -
Deutschland 2019
Genre: Drama, Literaturverfilmung
Länge: rund 120 Min.
ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL ★★☆☆☆☆
Carla Juri, Riva Krymalowski, Oliver Masucci |
Genre: Drama, Literaturverfilmung
Länge: rund 120 Min.
Regie: Caroline Link
Buch: Caroline Link, Anna Brüggemann, Michael Gutmann
basierend auf: Judith Kerr (gleichnamiger Roman)
Buch: Caroline Link, Anna Brüggemann, Michael Gutmann
basierend auf: Judith Kerr (gleichnamiger Roman)
Darsteller: Riva Krymalowski, Oliver Masucci, Carla Juri, Marinus Hohmann, Justus von Dohnányi, Ursula Werner, André Szymanski, Anne Schäfer, Anne Bennent, Luisa-Céline Gaffron u.a.
Kamera: Bella Halben
Schnitt: Patricia Rommel
Musik: Volker Bertelmann
Anna Kemper ist ein neunjähriges Mädchen im Nazideutschland kurz vor der Machtergreifung des Hitlers, und sie ist Jüdin. Ihre ganze Familie ist jüdisch, der Vater ein Schriftsteller bzw. Theater- und offener Regimekritiker scharfer Zunge. Um zu überleben, muss die Familie rechtzeitig und ohne großes Zögern Deutschland verlassen. Da das unauffällig und heimlich zu geschehen hat, können sie nur das Notwendigste mitnehmen. Sie kommen zunächst in einem schweizer Dorf unter, doch hier können sie ebensowenig Wurzeln schlagen wie später in Paris, denn von dort aus wird es weiter gehen nach England. Aus Perspektive von Anna und ihrem Bruder Max bedeutet das: immer wieder eine neue Sprache lernen, alte Freundschaften hinter sich lassen und neue suchen. Und ständig droht die Gefahr, dass man die Familie ausfindig macht, sie verrät oder zumindest herablassend behandelt. Dies ist die Verfilmung des autobiographischen Bestsellers von Judith Kerr.
Caroline Link hat sich Mühe gegeben, alles richtig zu machen, und das ist so gründlich in die Hose gegangen, dass es einer Quälerei gleich kommt:
Weichzeichner so weit das Auge reicht, Musik, omnipräsent und im ewig gleichen Tonfall "ist es nicht traurig? Ist es nicht dramatisch?", eine Bildästhetik, die mit allen Mitteln ruft: "Ich bin Kino!" und Sätze aus Kindermündern, die gelesen vielleicht noch annehmbar sein mögen, aber auf der Leinwand furchtbar unnatürlich wirken... sind erst der Anfang. Das Schlimmste ist die Beziehungslosigkeit der Figuren. Beinah' jede Type erscheint wie ein isolierter Baustein, alle sondern brav ihre Texte ab, stehen aber nicht wirklich spürbar in Verbindung zueinander und, schlimmer, bringen kaum eine echte Geschichte mit. Umarmungen etwa sind nicht aus dem Herzen und wirken nicht selten fehlplatziert, Tränen wie aufgemalt oder im Halbschatten gelassen (vielleicht weil sie fehlten). All dies wirkt in Summe wie eine Arbeit aus der Werkstatt Rosamunde Pilcher und ist - da bin ich überzeugt - des Stoffes nicht ansatzweise würdig.
Worst Case: die Regie lässt einen an sich interessanten Stoff in Zuckerwatte ersticken.
Kamera: Bella Halben
Schnitt: Patricia Rommel
Musik: Volker Bertelmann
Anna Kemper ist ein neunjähriges Mädchen im Nazideutschland kurz vor der Machtergreifung des Hitlers, und sie ist Jüdin. Ihre ganze Familie ist jüdisch, der Vater ein Schriftsteller bzw. Theater- und offener Regimekritiker scharfer Zunge. Um zu überleben, muss die Familie rechtzeitig und ohne großes Zögern Deutschland verlassen. Da das unauffällig und heimlich zu geschehen hat, können sie nur das Notwendigste mitnehmen. Sie kommen zunächst in einem schweizer Dorf unter, doch hier können sie ebensowenig Wurzeln schlagen wie später in Paris, denn von dort aus wird es weiter gehen nach England. Aus Perspektive von Anna und ihrem Bruder Max bedeutet das: immer wieder eine neue Sprache lernen, alte Freundschaften hinter sich lassen und neue suchen. Und ständig droht die Gefahr, dass man die Familie ausfindig macht, sie verrät oder zumindest herablassend behandelt. Dies ist die Verfilmung des autobiographischen Bestsellers von Judith Kerr.
Caroline Link hat sich Mühe gegeben, alles richtig zu machen, und das ist so gründlich in die Hose gegangen, dass es einer Quälerei gleich kommt:
Weichzeichner so weit das Auge reicht, Musik, omnipräsent und im ewig gleichen Tonfall "ist es nicht traurig? Ist es nicht dramatisch?", eine Bildästhetik, die mit allen Mitteln ruft: "Ich bin Kino!" und Sätze aus Kindermündern, die gelesen vielleicht noch annehmbar sein mögen, aber auf der Leinwand furchtbar unnatürlich wirken... sind erst der Anfang. Das Schlimmste ist die Beziehungslosigkeit der Figuren. Beinah' jede Type erscheint wie ein isolierter Baustein, alle sondern brav ihre Texte ab, stehen aber nicht wirklich spürbar in Verbindung zueinander und, schlimmer, bringen kaum eine echte Geschichte mit. Umarmungen etwa sind nicht aus dem Herzen und wirken nicht selten fehlplatziert, Tränen wie aufgemalt oder im Halbschatten gelassen (vielleicht weil sie fehlten). All dies wirkt in Summe wie eine Arbeit aus der Werkstatt Rosamunde Pilcher und ist - da bin ich überzeugt - des Stoffes nicht ansatzweise würdig.
War im Kino, habe gelitten.
cnm
Wie aus der Seele gesprochen.
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