PARADISE DRIFTERS

- Randerscheinungen -
PARADISE DRIFTERS
Jonas Smulders
Niederlande 2020
Genre: Drama, Berlinale Generation 14plus
Länge: 85 Min.
Regie: Mees Peijnenburg
Buch: Mees Peijnenburg
Darsteller: Tamar Van Waning, Jonas Smulders, Bilal Wahib
Kamera: Jasper Wolf
Schnitt: Imre Reutelingsperger
Musik: Juho Nurmela, Ella van der Woude

"PARADISE DRIFTERS ist das sensible Porträt der jungen Erwachsenen Chloe, Lorenzo und Yousef. Alle drei sind obdachlos und leben am Rande der Gesellschaft, aber in ihnen steckt eine große Sehnsucht nach einem besseren Leben und sie sind bereit, um Liebe und Zuneigung zu kämpfen. Chloe, Lorenzo Yousef treffen sich zufällig, wollen ihre hoffnungslose Situation hinter sich lassen und reisen gemeinsam durch Südeuropa. Anfangs spielen sie Katz und Maus miteinander, sie misstrauen sich und jeder verfolgt verzweifelt seine eigenen Ziele. Auch wenn sie aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen, teilen sie die Angst, auf eigenen Füßen zu stehen und alle drei haben niemanden, der sie unterstützt und auf den sie sich verlassen können. Die Reise, die sie zu schnellem Geld und neuen Ufern führen soll, entwickelt sich zu einer hoffnungsvollen und mitreißenden Suche nach Menschlichkeit, Beziehungen und Sicherheit und vor allem zu einer Suche nach gegenseitiger Zuneigung und Liebe." (Verleih-info)

ShootingStar Bilal Wahib, Tamar Van Waning | coparight: Pupkin
Formal ist dieser Film vielversprechend und lässt auf ein großes Regietalent schließen, von dem hoffentlich noch viele Arbeiten folgen werden. Vergleichbar etwa mit Xavier Dolan, schert sich der Jungregisseur wenig um die erwarteten Erzählkonventionen und lässt sowohl seinen Figuren als auch der filmischen Umsetzung freien Lauf. Dies zeigt sich in einer unvorhersehbaren Storyline, dem ausgesprochen authentischen, nahezu dokumentarisch wirkenden Spiel seiner Figuren und einer Vertonung, in der Geräusche und Musik zu einem zu verschmelzen scheinen. Geschildert wird ein ungezähmtes, ungebremstes Leben auf der Straße von drei Typen, die nichtmal auf den zweiten Blick miteinander harmonieren, und die doch ohne Wenn und Aber im gleichen Boot sitzen (siehe Presse-info). Warum ich den Film eher als Potantial und Wegbereiter für kommende Filme sehe liegt darin begründet, dass es hier kaum Dialoge gibt, und das ist für mich ein großes Minus. Das Fehlen von Dialogen macht wirklich nur in Ausnahmefällen Sinn; hier ist das nicht der Fall. Die drei Streuner begegnen sich erstmalig, und sie verbringen längere Zeit miteinander - da kommt mir das längere Schweigen wie eine Hilflosigkeit des Drehbuchautoren vor und nicht wie etwas Organisches. 
Will sagen: Paradise Drifters funktioniert wie ein atmosphärisches Bild, eine Zustands- oder Gemütsbeschreibung... da darf weit mehr, weit Größeres folgen.

Drei junge Aussteiger auf dem Weg durch Europa, auf der Suche nach irgendeiner Art von Zuhause. Schauspielerisch und filmästhetisch stark, jedoch mangels Dialogen beinahe wie ausgehöhlt. Ein Film wie ein Versprechen auf sehr gute Arbeiten, die folgen sollen.

cnm

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