WEISSER WEISSER TAG

- Mördergrube -
WEISSER WEISSER TAG
Island, Dänemark, Schweden 2019
Genre: Drama
Länge: rund 110 Min.
Regie: Hlynur Palmason
Buch: Hlynur Palmason
Darsteller: Ingvar Eggert Sigurosson, Ida Mekkín Hlynsdóttir, Hilmir Snær Guonason
Kamera: Maria Von Hausswolff
Schnitt: Julius Krebs Damsbo
Musik: Edmund Finnis

Ingimundur war Polizeikommissar, heute übt er den Beruf nicht mehr aus. Seine Frau verstarb vor zwei Jahren so überraschend wie tragisch. Zurückgezogen macht er sich an die Modernisierung des Hofes, meist in Begleitung seiner kleinen Enkelin Salka, die seinen Trübsinn ein wenig aufhellt. Als der Witwer eines Tages beim Aufräumen des Dachbodens eine Kiste findet, deren Inhalt ihn darauf bringt, dass seine geliebte Frau Geheimnisse vor ihm gehabt haben könnte, beginnt er obsessiv zu forschen - und rutscht dabei immer tiefer ab in Wahn und Dunkelheit.

Man kann den Inhalt dieses Films so oder so in Worte kleiden; in Wirklichkeit ist sein Dreh- und Angelpunkt  die ungewöhnliche filmische Form. Wer nicht gut Ruhe aushält, lange Einstellungen und unkonventionelle Schnittfolgen schmäht, wer es konventionell mag, ist hier schlecht beraten. Wer aber Kino als Kunstform versteht und sich auf eine autarke, innovative Erzählform einlassen mag, wird hier reich belohnt. Denn in der Ruhe der Umsetzung liegt hier tatsächlich eine enorme Kraft.

Drama, Thriller, Elegie... was immer auf dem Etikett dieses Films stehen mag - er sollte als Kunst verstanden und gesehen werden. Weisser, weisser Tag ist definitiv ein Film für CinéastInnen, und eine Herausforderung an unsere Sehgewohnheiten.

cnm

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