THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI
Kritik
im Rahmen der Corona-Krise: ältere Filme, die man ggf. leihen oder
online streamen oder aus dem Regal nehmen und zuhause schauen kann.
- Wenn am Ende noch was geht -
USA 2017
Genre: Drama, Dramedy, Elegie
Länge: knapp 120 Min.
- Wenn am Ende noch was geht -
THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI ★★★★★★
Woody Harrelson, Frances McDormand, Sam Rockwell |
Genre: Drama, Dramedy, Elegie
Länge: knapp 120 Min.
Regie: Martin McDonagh
Buch: Martin McDonagh
Buch: Martin McDonagh
Darsteller: Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell, Peter Dinklage, John Hawkes, Lucas Hedges, Caleb Landry Jones, Samara Weaving u.a.
Kamera: Ben Davis
Schnitt: Jon Gregory (II)
Musik: Carter Burwell
Kamera: Ben Davis
Schnitt: Jon Gregory (II)
Musik: Carter Burwell
Sieben Monate ist es her, dass Mildred Hayes' Tochter vergewaltigt und ermordet wurde. Die Täter sind entkommen und eine weitergehende Spurensuche wurde nicht aufgenommen. Das Police Department in Ebbing, Missouri scheint konsequent vor sich hin zu dösen - offenbar wurde der Fall längst ad acta gelegt. Mildred ist von stummer Wut und Ohnmacht zerfressen, als ihr die Idee kommt, drei seit langer Zeit ungenutzte Plakatwände seitlich einer abgelegenen Straße für eine knappe, aber gepfefferte Botschaft an die Polizei zu nutzen. Gesagt, getan - sie erregt Aufsehen. Der namentlich genannte Chief Willoughby sucht sie auf und erklärt sich, doch die absurden Ereignisse, die ihre Aktion mit sich bringt, kann das nicht mehr aufhalten.
Dieser Solitär ist gespickt mit Besonderheiten, die eindeutig an die guten Filme der Coen Brüder erinnern. Die Verquickung verschiedenster Genres und Themen (Komödie, Tragödie, Rachefeldzug, Thriller, Dada, Sterblichkeit, Hoffnung und Vergebung, Erwachen und Neubeginn...) machen Three Billboards... zu einem mal schwebenden, mal aufwühlenden Einblick in das, was Menschsein elementar ausmacht. Ein wichtiger Pfeiler dieses Films ist die Musik von Carter Burwell, die so mutig wie gekonnt (und immer wohlplatziert) klassische Motive mit satt stampfenden Country-Passagen kombiniert. Sämtliche Figuren sind stark besetzt und gespielt - zwei Oscars gab es (McDormand beste Hauptdarstellerin, Sam Rockwell bester Nebendarsteller). Bei aller Emotionalität überlässt der Regisseur das Fühlen weitgehend dem Publikum; auf der Leinwand geht es meist beherrscht-nüchtern, ja stoisch zu. Auf jeden Fall ist dies ein Film, den man als CinéastIn unbedingt gesehen haben sollte.
Nun der Wermutstropfen.
Three Billboards outside Ebbing, Missouri ist ohne Frage gemacht für die ganz große Leinwand, und man sollte ihn in der Originalfassung sehen. Ich habe ihn für diesen Blog als DVD nochmal angeschaut und festgestellt, dass die Abtastung farblich müde daherkommt, die Bilder in klein absolut an Atmosphäre verlieren und die deutsche Synchronisation (Besetzung, Synchronbuch und Synchronregie, undifferenzierte Raumakustik und der signifikante Mangel an Hintergrundgeräuschen) dem Film merklich schadet. Sollten Sie ihn also noch nicht gesehen haben - merken Sie ihn sich vor, oder organisieren einen Beamer ;-)
Ein schillerndes Meisterwerk mit einem hervorragenden Ensemble und bewegender Story, das niemanden kalt lassen kann, doch auf der großen Leinwand und im Original gesehen werden sollte.
Dieser Solitär ist gespickt mit Besonderheiten, die eindeutig an die guten Filme der Coen Brüder erinnern. Die Verquickung verschiedenster Genres und Themen (Komödie, Tragödie, Rachefeldzug, Thriller, Dada, Sterblichkeit, Hoffnung und Vergebung, Erwachen und Neubeginn...) machen Three Billboards... zu einem mal schwebenden, mal aufwühlenden Einblick in das, was Menschsein elementar ausmacht. Ein wichtiger Pfeiler dieses Films ist die Musik von Carter Burwell, die so mutig wie gekonnt (und immer wohlplatziert) klassische Motive mit satt stampfenden Country-Passagen kombiniert. Sämtliche Figuren sind stark besetzt und gespielt - zwei Oscars gab es (McDormand beste Hauptdarstellerin, Sam Rockwell bester Nebendarsteller). Bei aller Emotionalität überlässt der Regisseur das Fühlen weitgehend dem Publikum; auf der Leinwand geht es meist beherrscht-nüchtern, ja stoisch zu. Auf jeden Fall ist dies ein Film, den man als CinéastIn unbedingt gesehen haben sollte.
Nun der Wermutstropfen.
Three Billboards outside Ebbing, Missouri ist ohne Frage gemacht für die ganz große Leinwand, und man sollte ihn in der Originalfassung sehen. Ich habe ihn für diesen Blog als DVD nochmal angeschaut und festgestellt, dass die Abtastung farblich müde daherkommt, die Bilder in klein absolut an Atmosphäre verlieren und die deutsche Synchronisation (Besetzung, Synchronbuch und Synchronregie, undifferenzierte Raumakustik und der signifikante Mangel an Hintergrundgeräuschen) dem Film merklich schadet. Sollten Sie ihn also noch nicht gesehen haben - merken Sie ihn sich vor, oder organisieren einen Beamer ;-)
Ein schillerndes Meisterwerk mit einem hervorragenden Ensemble und bewegender Story, das niemanden kalt lassen kann, doch auf der großen Leinwand und im Original gesehen werden sollte.
cnm
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