WELTREISE MIT BUDDHA
- Gegen einen kleinen Widerstand -
Regie: Jesco Puluj
mit: Jesco Puluj und den Mönchen Phra Julien, Victor Langheld, Gugan Taguchi & The Vowz Band, Ani Gyan Tara, Tserendagva Shagdarusen, Master Xianzeng, Laston Benson Chiyundo
Kamera: Jesco Puluj
Schnitt: Jessica Ehlebracht, Sigrid Reede
Musik: Vowz Band
Kamera: Jesco Puluj
Schnitt: Jessica Ehlebracht, Sigrid Reede
Musik: Vowz Band
Jungfilmemacher Jesco Puluj geht in seinem ersten Dokumentarfilm einer Frage nach, die er sich schon seit längerem stellt: was ist Buddhismus, wie und wo wird er praktiziert, und könnte der Buddhismus etwas für ihn selbst sein? Was hat es mit diesem entrückten Lächeln des Buddhas auf sich? Seine Arbeit, die er im Jahr 2017 begann und die ein Jahr in Anspruch nehmen sollte, dokumentiert verschiedenste Begegnungen, von Einsiedlern bis hin zu einer großen Kloster-Anlage, angefangen in den Bergen Thailands, über Japan, China und Nepal bis nach Afrika.
Herzstück dieser Dokumentation ist m.E. die Begegnung und der Alltag mit dem eremitisch lebenden aus Deutschland stammenden Mönch Julien, der auf ganz natürliche Weise vor langer Zeit zu seiner meditativen Lebensart gefunden hat, einer Lebensart, die Sport, Genuss und Kommunikation in keiner Weise ausschließt. Man spürt auf Anhieb sein tief empfundenes Lebensglück. Bei ihm wäre ich auch gern länger geblieben, hätte ihm weiter zugehört, doch er stellt nur die erste Station von vielen dar. Wir erleben eine Tokioer Bar, in der man die Religion eher gesellig (aber nicht spöttisch) zelebriert, einen irischen Meditationspark mit denkenswerten, ja provokativen Skulpturen, die zur Selbstreflektion einladen, ein nepalesisches Nonnenkloster, ein chinesisches Kloster, das sich zur Aufgabe gemacht hat, auf modernem Wege Zugang zum Buddhismus zu ermöglichen (Attraktion hier ist ein Mönchs-Robo, mit dem man in Dialog treten kann), einem Tempel, der für die Allgemeinheit zugänglich ist und in dem permanent und in großen Hallen gechantet* wird, und so weiter und so fort.
Einer nicht zu übersehenden inhaltlichen Unentschlossenheit Pulujs' ist es zu verdanken, dass die Sinnsuche wenig in mir ausgelöst hat: der Filmemacher begibt sich eher knöchel- als knietief ins Thema, kann sich nicht wirklich darauf einlassen, auch und gerade, wenn er sich in einem größeren Kloster als Novize verdingt. Es wirkt fast ein wenig, als sei er eher am Status Filmemacher interessiert als an einem Erkenntnisgewinn. - Immerhin gaukelt uns Puluj keine Erleuchtung vor - einen Mangel an Authentizität kann man der Doku also nicht vorwerfen. Vielleicht ist für jeden und jede ZuschauerIn aber an irgendeiner Stelle des Films doch etwas dabei, was in den Alltag mitgenommen oder neu überdacht werden kann.
Während einer Jahresreise gemachte Beobachtungen verschiedenster Arten, den Buddhismus zu leben, gefilmt von einer allzu leichten Schulter.
cnm
*gesangartiges Gebet, das von außen betrachtet monoton wirken mag, aber den Kern des Buddhismus' beinhaltet: die Schönheit der Lotusblüte, die im dunklen Schlamm wurzelt als Bild für Ursache und Wirkung im Leben.
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