ICH BIN DEIN MENSCH

ICH BIN DEIN MENSCH
Kinostart: 01.07.2021 | FSK 12
Maren Eggert

Deutschland 2021
Genre: Sci-Fi, Komödie
Länge: 104 Min.
Regie: Maria Schrader
Buch: Jan Schomburg, Maria Schrader
Darsteller: Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller, Hans Löw, Wolfgang Hübsch, Annika Meier, Falilou Seck u.a.
Kamera: Benedict Neuenfels
Schnitt: Hansjörg Weißbrich
Musik: Tobias Wagner

Alma ist so gar nicht in Stimmung, sich auf einen Liebhaber einzulassen, der wie für sie geschnitzt ist, nur um eine anstehende Versuchsreihe zu durchlaufen. Denn der neue Mr. Right namens Tom ist ein Roboter in menschlicher Hülle. Gemacht, um ihre Bedürfnisse zur Gänze zu erfüllen. Ein Kollege erpresst Alma und verspricht ihr  Gelder, die sie für eigene Forschungsprojekte dringend braucht, als Gegenleistung. Also sagt sie zu. Die gemeinsame Zeit mit dem auf AI gebauten "Individuum" birgt erwartungsgemäß etliche Tücken und sorgt für Missverständnisse - vor allem bringt sie Alma immer mehr dazu, über das nachzudenken, was im Leben für sie wirklich wichtig ist.

Dan Stevens

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Es ist so verdammt schwer, ein brandaktuelles Thema (unsere nahe Zukunft) so umzusetzen, dass sich die ihm eigene Dramatik und eine (wie hier) beabsichtigte Komik nicht im Wege stehen. Denn für eine Komik mit Tiefe braucht es feinstens abgestimmte Dialoge und einen zwingenden Plot. Was der Crew hier allerdings nicht wirklich gelungen ist. Unbefriedigend die durchschaubaren, leicht schalen Pointen, nur schwer nachvollziehbar die "Psychologie" bzw. das Mimenspiel des Roboter-Mannes (gespielt von Dan Stevens, der sich beim Dreh recht offensichtlich zu keiner Zeit entscheiden konnte, ob er nun etwas fühlt oder das Fühlen nur simuliert, oder ob er für eine Ironie zu sorgen hat, die sich eigentlich aus der jeweiligen Situation selbst hätte ergeben müssen). Allzu offensichtlich die humanistischen Ansätze, die wie auf einem Silbertablett serviert werden. Und wenig einleuchtend die unterlegte musikalische Melancholie, die dem beabsichtigten komödiantischen Tenor nicht eben auf die Sprünge hilft. Bei mir bleibt da nicht viel hängen, weil der laute Wille zum Geniestreich den schlummernden Genius weitgehend plattgemacht hat. M.E. hätte eine eindeutigere Genre-Zuordnung dem Projekt gut getan, sei's als knarzfreche Komödie oder schwärendes Drama.

Übrigens wurde dieses Thema bereits beklemmend, atmosphärisch dicht und höchst spannend verfilmt, zum Beispiel in Die Frauen von Stepford (USA 1980, R.: Bryan Forbes) oder, neueres Beispiel, in der Netflix Serie Black Mirror, Staffel 2, Folge 1: Wiedergänger (GB 2013, R.: Owen Harris).

cnm
 
 
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