THE GREEN KNIGHT

THE GREEN KNIGHT
Kinostart: 29.07.2021 | FSK 16
Dev Patel, ⓒ Telepool/A24


USA, Irland 2020
Genre: Ritter-Saga, Abenteuer, Fantasy
Länge: 125 Min.
Regie: David Lowery
Buch: David Lowery
Darsteller: Dev Patel, Alicia Vikander, Joel Edgerton, Sarita Choudhury, Sean Harris, Kate Dickie u.a.
Kamera: Andrew Droz Palermo
Schnitt: David Lowery
Musik: Daniel Hart

Dies ist die Geschichte vom heldenhaften und aufrechten Sir Gawain, einem Ritter, der sich, weil noch jung an Jahren und also auch jung an Erfahrung, zum ersten Mal in seinem Leben beweisen musste. Zum Weihnachtsfeste geschah es (gerade hatte man ihm mal wieder spöttelnd unter die Nase gerieben, dass es mit seiner Kataloge an Heldentaten nicht allzu weit her sei), da betrat eine dunkle Gestalt, genannt der Grüne Ritter, die Räume der Tafelrunde und verlangte, jemand solle ihm den Kopf abschlagen. Welch eigentümliches Begehr! Doch war dies ein Spiel, denn der freiwillige Henker sollte ein Jahr später dein Preis dafür zahlen - mit dem Verlust des eigenen Kopfes. Gesagt, getan, unser junger Held fühlte sich herausgefordert, tat, wie ihm vorgeschlagen. Doch nur einen Augenblick nach dem Schwerthieb greift der Kopflose nach seinem Haupte und verlässt die Herberge mit den Worten: "In einem Jahr!"

Das Jahr ist bald vergangen, Sir Gawain würde lieber daheim bleiben, doch muss er tun, was ihm befohlen. Von dieser langen, beschwerlichen Reise, auf der Gawain die eigentümlichsten Begegnungen hat und auch glühende Versuchung erlebt, erzählt The Green Knight.
 
Formal-atmosphärisch bietet dieser Film mehr als man je von einer Saga erwarten könnte. Alles passt zusammen: sparsame Lichtgebung, perfekt authentische Szenerien, Dev Patel in der Hauptrolle mit perfekter Zurückhaltung, eine Musik dräut, als wäre sie von Kate Bush und Radiohead in dunklen Kerkern bei Kerzenschein geschrieben worden, eigenartige Wesen, die durchs Bild schleichen wie ein Nebel, der bleiben will. Ätherisch ist der Gesamteindruck, man glaubt alles sofort und ist sofort "drin". Von daher stört die Überlänge auch kaum, denn eine solche Erzählweise braucht Zeit. Allein, mir schien bei aller Wertschätzung letztlich doch mehr bedeutungvolle Geste als Geschichte!
So dachte ich bei Verlassen des Kinosaals: Aha, ein Ritter begibt sich also von A nach B...

Und so gespalten wie ich aus genannten Gründen dem Grünen Ritter gegenüber bin, würde ich mich tatsächlich über eine Fortsetzung freuen und die auch hoffnungsfroh besuchen.

cnm
 
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