AUF ALLES, WAS UNS GLÜCKLICH MACHT

AUF ALLES, WAS UNS GLÜCKLICH MACHT
Originaltitel: Gli anni più belli | Kinostart: 14.10.2021 | FSK 12
ⓒ 2021 PROKINO Filmverleih GmbH


Italien 2020
Genre: Epos, Freundschaft
Länge: 130 Min. (2 Stunden 10 Minuten)
Regie: Gabriele Muccino
Buch: Gabriele Muccino, Paolo Costella
Darsteller: Pierfrancesco Favino, Micaela Ramazotti, Kim Rossi Stuart, Claudio Santamaria, Nicoletta Romanoff, Emma Marone, Alma Noce, Francesco Centorame, Andrea Pittorino, Matteo De Buono
Kamera: Eloi Moli
Schnitt: Claudio Di Mauro
Musik: Nicola Piovani

Bereits in jungen Jahren finden sich Giulio, Gemma, Paolo und Riccardo zusammen, werden beste Freunde und sollen bzw. sollten es für Jahrzehnte bleiben. Über 40 Jahre schildert Regisseur Muccino den Gang und die Entwicklung dieser Clique: ihre Abenteuer und Liaisons, ihre - teils politischen, teils amourösen - Entzweiungen, wirtschaftliche Diskrepanzen, Aufstieg, Verelendung und Entfremdung. Am Ende dieser Achterbahnfahrt steht letztlich ein Wiederentdecken dessen, worauf es im Kern ankommt. Ein großes Epos wollte der Regisseur schaffen,  eine Huldigung an seine Vorbilder Scola und Fellini. Dass so etwas kaum möglich ist, ist keine Überraschung. Die Anleihen sind dem Film umverkennbar anzusehen - jedoch überflüssig, hat Muccino doch mit Das Streben nach Glück (2007) längst bewiesen, was für ein großartiger Erzähler er aus sich heraus ist.

Hier ist ihm leider der Ton missglückt. Allzu laut geraten viele Momente, die diskreter gespielt wesentlich wirungsvoller gewesen wären, allzu soap-like gestalten sich die emotionalen Verwirrungen und Irrungen, allzu klischeehaft fällt das dramatisch konstruierte Statusgefälle zwischen den Protagonisten aus, das wenigen erzählerischen Nuancen Raum lässt. Jederzeit spürbar ist der Wille des Regisseurs zur großen, allumfassenden Geschichte, doch fügen sich die zahlreichen Mosaiksteine nicht zu einem großen Ganzen, sondern bleiben Momentaufnahmen, ein bisschen wie eine Soap im Zeitraffer. Damit fällt auch der Nachhall dieses Films entsprechend schwach aus.

Vier Freunde und das Leben: ein Film, der sicherlich sein Publikum finden wird. Für meinen Geschmack kommen leider Ton der Inszenierung und die Struktur der Geschichte auf keinen guten Punkt. Das Ergebnis ist ansehnlich, aber eben auch nicht viel mehr.

cnm
 
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