HALLOWEEN KILLS

HALLOWEEN KILLS ½
Kinostart: 21.10.2021 | FSK 18
Jamie Lee Curtis | ⓒ 2021 Universal Pictures Germany


USA 2021
Genre: Horror
Länge: rund 105 Min.
Regie: David Gordon Green
Buch: Scott Teems, David Gordon Green, Danny McBride
Basierend auf: John Carpenter, Debra Hill 
Darsteller: Jamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak, James Jude Courtney, Nick Castle, Will Patton, Thomas Mann (II) u.a.
Kamera: Michael Simmonds
Schnitt: Timothy Alverson
Musik: John Carpenter, Cody Carpenter, Daniel A. Davies

Anknüpfend an das Ende des Vorgängers "Halloween" von 2018, glauben sich Laurie Strode, ihre Tochter und deren Tochter in Sicherheit, da sie den brutalen Serienkiller mit der weißen Maske in einem brennenden Haus zurückgelassen haben. Zunächst muss Laurie allerdings ins Krankenhaus, um sich von den traumatisierenden Erfahrungen zu erholen: sie ist komplett geschwächt. Doch Halloween wäre nicht Halloween, wenn das verschlafene Haddonfield je wirklich sicher wäre. Und natürlich befreit sich das grauenvolle Wesen - absurderweise mithilfe der Feuerwehrleute - aus den Flammen... und metzelt diese auch gleich nieder. Die Gemeinschaft im Ort hat die Faxen dicke, es bildet sich eine Meute nach dem Motto: "Das Böse endet heute!". Doch hat die Wut der Menge eine Chance gegen einen Körper (und Geist), der schier unzerstörbar ist?

Freunde* des Genres bekommen in diesem x-ten Sequel des Horrorklassikers von John Carpenter all die Eckpfeiler eines prototypischen Halloween. Diese sind: ein basslastiger, nichts als schlimmstes Unheil verkündender Score, gekoppelt an das simple aber effektiv nervöse Klaviermotiv, das seit Jahrzehnten Bestand in allen Sequels und somit im Fan-Gedächtnis hat, wenig Licht, ernste Mienen, kaputte, verzweifelte Menschen, etliche grausamste Metzeleien inclusive der entsetzten Schreie und angsterfüllten Gesichter sämtlicher Opfer. Selbst die Kamera ist prototypisch: verlässlich werden lange Brennweiten  und mit schöner Regelmäßigkeit langsame Zooms auf Häuser, Menschen und Autos eingesetzt, stilsicher wie eine Verheißung und wie eine Reminiszenz an die Ästhetik der 1970 und 80er Jahre. Da mag kaum auffallen, dass qua Drehbuch die ikonische Säule der Serie - Jamie Lee Curtis - wie eine Stichwortgeberin mit ein paar wenigen bedeutungsvollen Sätzen zum filmlangen Krankenhausaufenthalt verdonnert wurde.

Mein Problem bei all dem: was schon immer gut war, muss nicht gut bleiben, wenn es so gar nicht variiert oder ausgebaut wird. Mir fährt kein Schreck mehr durch die Glieder, das alles ist erwartbar und allzu gewohnt - wie ein Zuhause, in dem man es sich über lange Zeit gemütlich gemacht hat. Und irgendwann meldet sich außerdem eine Art von Restverstand und sagt: wie wäre es, den Monstermenschen einfach in einen Hexler zu werfen und fertig ist die Geschichte?! (Denken wir an den Kultklassiker Christine (USA 1983, R.: John Carpenter), der sehr packend war (und immer noch ist) und auch keine fünfzehn Sequels erlebte). Unterm Strich bleibt der ernüchternde Gedanke, dass hier lediglich eine Cash-Cow gemolken wurde.

Das ganze Halloween-Paket des Grauens für die Fangemeinde - aber eben auch nichts Neues. Das ist m.E. verschenkt.
 
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