HOUSE OF GUCCI

HOUSE OF GUCCI  ½
Kinostart: 02.12.2021 | FSK 12
Adam Driver, Lady Gaga | ⓒ Metro-Goldwyn-Mayer


USA, Kanada 2021
Genre: Biopic, Drama
Länge: knapp 160 Min. (langer Film)
Regie: Ridley Scott
Buch: Roberto Bentivegna, Becky Johnston
basierend auf: Sara Gay Forden
Darsteller: Lady Gaga, Adam Driver, Al Pacino, Jeremy Irons, Jared Leto, Jack Huston, Salma Hayek, Camille Cottin, Reeve Carney, Youssef Kerkour, Vincent Riotta u.a.
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Claire Simpson
Musik: Harry Gregson-Williams
 
Verleih-info:
Beginnend im Jahr 1970 folgt der Film den düsteren Geheimnissen und tödlichen Intrigen hinter den glamourösen Kulissen der berühmten Modedynastie. Im Mittelpunkt steht die vielschichtige Patrizia Reggiani (Lady Gaga), die Maurizio Gucci (Adam Driver) heiratet, einen der Erben des ikonischen Modehauses. Immer wieder konkurriert sie mit den Schlüsselfiguren des Familienunternehmens um Kontrolle und Macht, unter anderem mit ihrem Ehemann, dessen geschäftstüchtigem Onkel Aldo (Al Pacino), seinem risikofreudigen Cousin Paolo (Jared Leto) sowie seinem traditionsbewussten Vater Rodolfo (Jeremy Irons).

In diesem alles versprechenden Oeuvre sehe ich zwei diametral entgegengesetzte Pole: das glamouröse Talent des Casts auf der einen und den Mangel an Sorgfalt (oder: Hingabe) des Teams auf der anderen Seite. Was hätte man aus einem solchen  Stoff nur machen können? Scott enthält es uns vor...
Denn sehr viel mehr als >Reicher-Mann-verliebt-sich-in-Frau,-Frau-wird-zu-einer-Bitch< bietet er uns nicht, und das in epischer Breite. Befremdlicherweise fehlt es der Kamera durchgehend an Einfallsreichtum, der Storyline an jeglicher Fülle und Spannung, der musikalischen Untermalung (70er-90er Hits + Oper) an Raffinesse (nebenbei bemerkt: der Musikschnitt ist ziemlich schlampig). Warum es sich dennoch lohnen kann, den Film anzuschauen? Die SchauspielerInnen sind derart sensationell in ihrer Ausgestaltung der Charaktere, dass einem die annähernd drei Stunden trotz der vielen sonstigen Schwächen nicht allzu lang vorkommen. Das Schauspiel ist tatsächlich von einer Qualität, die man heute beinahe gar nicht mehr erwartet, da stimmt jede Geste und jeder Blick. Das, vielleicht, sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Bedauerlich dünne Umsetzung eines vielversprechenden Stoffs, bei atemberaubender Besetzung und Regie. Ambivalenter geht's wohl kaum. Je nach Erwartung sehenswert.

cnm
 
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