EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE 
Filmstart: 28.04.2022 | FSK -
Jamie Lee Curtis, Michelle Yeoh ⓒ Leonine




USA 2022
Genre: Irrsinn, Chaos
Länge: 140 Min. (langer Film)
Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert
Buch: Dan Kwan, Daniel Scheinert
Cast: Michelle Yeoh, Jamie Lee Curtis, Ke Huy Quan, Jenny Slate, James Hong, Stephanie Hsu
Kamera: Larkin Seiple
Schnitt: Paul Rogers
Musik: Son Lux

Waschsalonbesitzerin Evelyn Wang geht im Chaos ihres Alltags unter: Der bevorstehende Besuch ihres Vaters überfordert sie, die Wünsche der Kunden bringen den Rand, und auch die anstehende Steuererklärung wächst ihr komplett über den Kopf. Ein Gang zum Finanzamt ist unausweichlich, doch während sie mit ihrer Familie bei der Steuerprüferin vorspricht, wird ihr Universum unerwartet vollkommen  durcheinander gewirbelt. Raum und Zeit lösen sich auf, und die Menschen um sie herum haben, ebenso wie sie selbst, plötzlich weitere Leben (und Wesenszüge) in Parallelwelten. Sie entdeckt, dass das Multiversum real ist und sie auf die Fähigkeiten und das Leben anderer Versionen ihrer selbst zugreifen kann. Das ist auch bitter nötig, denn sie wird mit einer großen, wenn nicht der größtmöglichen Mission betraut: der Rettung der Welt vor einer unbekannten Macht. 

Ich habe dem Film einen, zwei, drei, vier, fünf und sechs Sterne gegeben, da ich der Meinung bin, dass man ihn nicht bewerten kann. Manche werden ihn feiern, andere zum Teufel wünschen. Jedenfalls gilt bzgl. des Titels: nomen est omen. - Hier scheint alles überall und alles gleichzeitig zu passieren. Ab dem Zeitpunkt, da die gequälte Hauptfigur Evelyn in einen parallel-Raum gezerrt und erfährt, dass es jetzt existentiell wird, während sie sich selbst im "normalen Raum" beobachten kann, bildete ich mir ein, der Handlung noch folgen zu können. Dieser Eindruck verlor sich jedoch recht bald. Ich dachte: Tarantino auf ecstasy? Monty Python & Kubrick im mental meltdown? Hier gilt keine Gesetzmäßigkeit, kreative Anarchie schien die Prämisse, selbst das Seitenverhältnis des Bildes von Zeit zu Zeit wie willkürlich.

Und dann - wie überraschend: die Botschaft dieses totalen Chaos lässt sich zum Ende hin erstaunlich leicht herauslesen und stellt eine Art kategorischen Imperativ dar. Verrückt hübsch, genial krank - ein Film, den ich unbedingt empfehle und vor dem ich eindringlich warne. Amen.

cnm

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