THE NORTHMAN
THE NORTHMAN ★★★★☆☆
Filmstart: 21.04.2022 | FSK 16
USA 2022
Genre: Historie, Drama, Action, Mythos, Wikingerfilm, Rache-EposLänge: 136 Min. (langer Film)
Regie: Robert Eggers
Buch: Robert Eggers, Sjón
Historische Beratung: Neil Price, Terry Gunnell, Jóhanna Katrín Fridriksdóttir
Buch: Robert Eggers, Sjón
Historische Beratung: Neil Price, Terry Gunnell, Jóhanna Katrín Fridriksdóttir
Cast: Alexander Skarsgård, Claes Bang, Nicole Kidman, Anya Taylor-Joy, Ethan Hawke, Willem Dafoe, Oscar Novak, Ingvar Sigurdsson, Phill Martin, Elliot Rose, Björk, Eldar Skar u.a.
Kamera: Jarin Blaschke
Schnitt: Louise Ford
Musik: Sebastian Gainsborough
Kamera: Jarin Blaschke
Schnitt: Louise Ford
Musik: Sebastian Gainsborough
Der Wikinger Amleth muss als Junge mit ansehen, wie sein Vater heimtückisch hingerichtet wird. Der Junge entflieht dem Gemetzel und schwört den Übeltätern Rache. Jahre später kommt er, körperlich gestählt, nach Island zurück und verfolgt seinen Plan mit Umsicht und Konsequenz.
Mit einer noch so ausführlichen Inhaltsangabe ließen sich die Komplexität und atmosphärische Dichte, auch nicht die faszinierende Stilistik dieses Films annähernd vermitteln. In epischer Breite, dabei gewissermaßen entrückt, werden wir in eine Zeit geworfen, die uns heute völlig fremd ist und bei manchen womöglich Sehnsüchte nach etwas Ursprünglichem weckt. Deutlicher: es wird viel geschrien und gegrölt, beinahe Affen gleich, die Bilder triefen vor Dreck und Blut, die Sprache ist weit weg von der unseren, viele Szenen wirken wie geträumt. Das ist groß, das ist ungewöhnlich, das ist mutig. Erstaunlich, dass die Kamera bei all dem Chaos und der Urgewalt immer statisch bzw. von ruhiger Schiene kommt, nie von der Schulter. Gerade bei völlig chaotischen Schlachtszenen gibt es gerne minutenlang keinen sichtbaren Schnitt. Das ist ebenso eine respektable (choreografische) Leistung wie der kriegerisch dräuende, meist von Trommeln und alten Streichinstrumenten dominierte Score.
Am Rande möchte ich erwähnen: mich persönlich hat dieser Film, der über zwei Stunden lang ist, deutlich überfordert und angestrengt. M.E. ist es viel zu viel des immer Gleichen, und die epische Breite schafft keinen besseren dramaturgischen Bogen, sondern laugt einfach nur aus. - Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein solcher Film trotz hoher Budgetierung und Staraufgebot doch eher einem Nischenpublikum gefällt. Die Götter mögen mich Lügen strafen!
Trotz der ausgezeichneten Machart des Films lockt mich die Vorstellung von Männern, die "noch echte Männer" sind, nicht wirklich hinter'm Ofen vor. Beachte: The Northman erhielt das "Prädikat besonders wertvoll".
cnm
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