BELLE

BELLE 
Originaltitel: Ryū to Sobakasu no hime | Filmstart: 09.06.2022 | FSK 12
Belle zeigt sich einer anderen Welt  |  Koch Films




Japan 2021
Genre: Animation / Studio Chizu
Länge: rund 130 Min. (langer Film)
Regie: Mamoru Hosoda
Buch: Mamoru Hosoda
Deutsche Stimmen: Lara Trautmann, Maud Ackermann, Lea Kalbhenn, Peter Lontzek, Patrick Baehr, Cathlen Gawlich, Gerald Schaale, Christin Quander u.v.m.
Künstlerische Leitung: Nobutaka Ike
Schnitt: Shigeru Nishiyama
Musik: Ludvig Forssell, Yūta Bandō

Algorithmen durchschauen deine Persönlichkeit vielleicht besser als du selbst. In diesem Märchen, das vielleicht gar keines ist, steigt die schüchterne Suzu (17) in eine digitale Community namens "U" ein. Diese ist eine ungefähre Entsprechung des heutigen tiktok; über fünf Milliarden Teilnehmende beballern sich gegenseitig als divere Avatare mit ihren Neuigkeiten. Und das System - das ist neu - ordnet den Einzelnen Persona zu, die deren Wesen entspricht. Es ist ein anonymer Kosmos, in dem man aufgehen, ja, sich völlig auflösen kann.

Suzus' Avatar ist, kaum dass sie bis drei zählen konnte, eine faszinierende Diva mit Engelsstimme, die die Massen fasziniert und eine Fangemeinde sowie Neider um sich schart. Alle fragen sich: wer steckt hinter dieser "Belle", der Schönen? Nur die beste Freundin der Heranwachsenden weiß Bescheid und wird bald zu ihrer Image-Beraterin. - In der digitalen Welt finden allerdings auch Kämpfe statt, und so sieht sich Belle schon bald mit einem bedrohlichen Vieh konfrontiert, dessen Geheimnis es zu ergründen gilt. Warum ist das Biest ein Biest, was ist seine Geschichte, und vor allem: was sind seine Absichten?

Mit Belle gelingt ein großer Wurf: eine vollkommen frische Neuinterpretation des Märchens Die Schöne und das Biest. Viele Fragen, die in unserer neuen Realität aufkommen, finden hier Raum und werden glasklar beantwortet. Es stellt den Menschen auf drei Ebenen auf: wer bist du anscheinend in der Welt, wer bist du innerlich wirklich - und kann ein Avatar dieses Innerste sichtbar machen? Anders als man zunächst glauben möchte, wird hier keineswegs dem schönen Schein gehuldigt, sondern letztlich herausgestellt, dass eine digitale Existenz wenig zählt im Vergleich dazu, wenn wir selbst in Aktion treten, um die reale Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Ästhetisch wie inhaltlich absolut fesselnder Film, der eine wichtige Botschaft vor allem für die heute heranwachsende Generation bereithält. Empfehlung!

cnm

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