MONSIEUR CLAUDE UND SEIN GROSSES FEST
MONSIEUR CLAUDE UND SEIN GROSSES FEST ★★★☆☆☆
Originaltitel: Qu'est-ce qu'on a tous fait au Bon Dieu? | Filmstart: 21.07.2022 | FSK 0
Frankreich 2021
Genre: KomödieLänge: rund 100 Min.
Regie: Philippe de Chauveron
Buch: Guy Laurent, Philippe de Chauveron
Buch: Guy Laurent, Philippe de Chauveron
Cast: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan, Medi Sadoun, Frédéric Bel, Émilie Caen, Élodie Fontan, Alice David, Pascal N'Zonzi, Salimata Kamate, Daniel Russo, Nanou Garcia, Abbes Zahmani, Farida Ouchani, Bing Yin, Li Heling, Jochen Hägele
Kamera: Christian Abomnes
Schnitt: Thomas Dessane, Sandro Lavezzi
Musik: Matthieu Gonet
Kamera: Christian Abomnes
Schnitt: Thomas Dessane, Sandro Lavezzi
Musik: Matthieu Gonet
Das hat Monsieur Claude nun davon! Er hatte alles daran gesetzt, seine vier Töchter davon abzuhalten, mitsamt ihrer Multikulti-Ehemänner das Land zu verlassen - leider mit Erfolg. Denn nun wohnt die gesamte Bagage in direkter Nachbarschaft, und der Patriarch findet keine Ruhe mehr. Mal ist Zuckerfest, mal eine Vernissage, dann wieder traditionelles Grillen - die Verpflichtungen, so schön es auch klingen mag, nehmen kein Ende. In dieser angespannten Stimmung stellt seine geliebte Gattin die Vertrauensfrage: wie weit ist es noch her mit der ehelichen Verbindung, die sich bald zum 40.Mal jährt? Monsieur Claude hat den Termin auf dem Schirm, will aber am liebsten im kleinen Kreise, also zu zweit feiern - also am liebsten gar nicht. Er ahnt nicht, dass seine Töchter bereits eine große Sause planen und sämtliche Schwiegereltern aus allen Himmelsrichtungen eintrudeln werden, um sein "Glück" perfekt zu machen.
Don't change a winning team: eine Fortsetzung der beliebten Monsieur-Claude-Reihe ist mit Sicherheit eine Geldmaschine. Immerhin können hier alle, denen danach gelüstet, ihre rudimentärsten Feindseligkeiten und Vorurteile, ihre Rassismen und Fremdenhass auf der Leinwand ausleben lassen, und das mittels einer Komödie, die sich unter dem Label "Leichte Unterhaltung" verkauft. Ich gestehe: tatsächlich wirken die vielen Sticheleien und die offensichtlich falsche Freundlichkeit gegenüber seinen Hass-Lieben ein wenig befreiend in einer Zeit, in der hier zu Lande auf kaum etwas mehr geachtet wird als auf politische Korrektheit. Dieser Effekt verpufft allerdings rasch, und er ist nicht abendfüllend. Da sich der dritte Monsieur Claude-Film jedoch weitestgehend auf dieses Prinzip verlässt, gerät er über eine ganze Filmlänge vor allem: laut, penetrant und nervig. Die Bissigkeit und jeder satirische Ansatz bleiben an der Oberfläche und entlarven letztlich weder die Figuren noch das Publikum, sondern vornehmlich die Filmschaffenden in deren mittelalterlichen Weltanschauung.
Ein leicht konsumierbarer, aber auch leicht ermüdender Film, der sich ironisch gibt, letztlich aber bloß spießbürgerliche Bedürfnisse befriedigt. Für die unausweichliche Fortsetzung tippe ich mal auf Monsieur Claude und seine kleinen Enkelkinder...
cnm
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