DER GESANG DER FLUSSKREBSE
DER GESANG DER FLUSSKREBSE ★★★★½☆
Originaltitel: Where the Crawdads sing | Filmstart: 18.08.2022 | FSK 12
Daisy Edgar-Jones, Taylor John Smith | ⓒ 2022 CTMG, Inc. |
USA 2022
Länge: 125 Min.
Regie: Olivia Newman
Buch: Lucy Alibar
Buch: Lucy Alibar
Basierend auf: Delia Owens
Cast: Daisy Edgar-Jones, Taylor John Smith, Harris Dickinson, David Strathairn, Michael Hyatt, Sterling Macer Jr., Garret Dillahunt u.a.
Kamera: Polly Morgan
Schnitt: Alan Edward Bell
Musik: Mychael Danna
Titelsong: Taylor Swift
Kamera: Polly Morgan
Schnitt: Alan Edward Bell
Musik: Mychael Danna
Titelsong: Taylor Swift
Kya hat nicht viel Glück im Leben. Ihr Vater ist ein derartig grober Schläger, dass Kyas' Mutter eines Tages ihre Koffer packt und für immer verschwindet. Sämtliche Geschwister nehmen auch bald reißaus, nur Kya bleibt beim Vater - für Jahre. Sie lernt, sich anzupassen und - vor allem - zu überleben. Das kleine Haus im Sumpf von North Carolina steht sehr abgelegen, darum ist das Mädchen längst gewohnt, auf sich allein gestellt den Alltag zu meistern. Ihr erster Tag in der Schule wird auch ihr letzter sein; barfüßig und schmutzig, wie sie erscheint, ist sie sofort als das "Marsch-Mädchen" verschrien, findet keinen Zugang zur Gemeinschaft. Mit zwei attraktiven Jungs aus der Gegend wird es später Liebschaften geben, doch einen von ihnen findet man eines Tages tot im Sumpf. Wie selbstverständlich fällt der allgemeine Verdacht gleich auf die junge Frau, und nun ist sie auf jeden freundlichen Beistand dringend angewiesen. Der kommt in Person eines Anwalts, der sie von klein auf gut kennt.
Diese Mischung aus Liebes- und Gerichtsdrama basiert auf dem Erfolgsroman von Delia Owens, und dementsprechend episch ist der Film aufgezogen. Seine Bilder sind derart schön und erhaben, dass sie nach der großen Leinwand rufen (keine Ironie!). Handwerklich ist an dieser Arbeit wirklich nichts auszusetzen, alle Rollen sind sehr gut besetzt (ich wünsche Michael Hyatt, die mit ihrer authentischen Performance einer schwarzen Frau, die in Zeiten der Apartheit die eigene Würde aufrecht hält, den ganzen Film überstrahlt, unbedingt einen Oscar), die Musik trägt... einzig die epischen Breiten fand ich gelegentlich zu ausladend. Zeitloses Thema der Erzählung ist der schmerzliche Umstand, dass Recht haben und Recht bekommen oft nicht dasselbe sind - und hier bietet die Story in der Tat eine verdammt interessante Wendung.
Episches Kino nach allen Regeln der Kunst. Fast möchte ich sagen: für solche Filme ist das Kino gemacht.
cnm
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