MRS. HARRIS UND EIN KLEID VON DIOR
MRS. HARRIS UND EIN KLEID VON DIOR ★★★★☆☆
Originaltitel: Mrs. Harris goes to Paris | Filmstart: 10.11.2022 | FSK 0
Großbritannien, Ungarn 2021
Länge: 115 Min.
Regie: Anthony Fabian
Buch: Carroll Cartwright, Anthony Fabian
Buch: Carroll Cartwright, Anthony Fabian
Kostümbild: Jenny Beavan
Cast: Lesley Manville, Isabelle Huppert, Jason Isaacs, Ellen Thomas, Lucas Bravo, Alba Baptista, Lambert Wilson, Rose Williams, Anna Chancellor, Christian McKay
Kamera: Felix Wiedemann
Schnitt: Barney Pilling
Musik: Rael Jones
Kamera: Felix Wiedemann
Schnitt: Barney Pilling
Musik: Rael Jones
Nach der Novelle "Ein Kleid von Dior" von Paul Gallico (1958).
Ada Harris, eine verwitwete Dame mit bescheidenem Auskommen und fröhlichem Gemüt, ist es längst gewohnt, als graue Randfigur von der feinen Gesellschaft (höflich, immerhin) herumgeschubst und ausgebeutet zu werden, bei der sie sich als Putzfrau über Wasser hält. Eines Tages fällt ihr ein Haute Couture-Kleid von Dior in die Hände, und es soll ein magischer Moment sein. Sie, die sie mit Mode nie was am Hut hatte, verfällt dem Zauber des Kleides augenblicklich und beschließt, alles daran zu setzen, um ein solches Kleid zu besitzen. Sie spart auf Teufel-komm-raus, um sich die Fahrt nach Paris und den Besuch des Hauses Dior höchstpersönlich leisten zu können. Dass das alles nicht so glatt läuft wie erträumt, versteht sich von selbst.
Als Märchen ist der Film ausgegeben, und als solches funktioniert er auch. Wir haben hier einen Wohlfühl-Film, in dem gern mal dem Zufall qua Drehbuch nachgeholfen wird, höchst berechenbar, aber gut zu konsumieren, viele rührige und rührend gespielte Momente inclusive. Dabei stellt Lesley Manville ganz locker den Sidekick-Star Huppert in den Schatten - was schade ist, denn eine nicht ganz so zweidimensional gespielte Directrice im Hause Dior hätte den Film organischer erscheinen lassen. Sehenswert sind - naturellement - die atemberaubenden Kleider (Dior wäre vor diesen Kreationen auf die Knie gefallen) und überhaupt alles, was sich in den Studios des Hauses Dior der 1950er Jahre abspielt: offenbar bestens recherchiert und umgesetzt bis hin zu Tapeten und Stühlen. Die Story ist darüber hinaus dramaturgisch solide konstruiert und beschwingt vertont (der jazzige Score passt verdammt gut zu den gut gewählten original Stücken von Björk über Mancini bis Piaf).
In diesem Märchen mit einem Herz aus Gold kann mensch sich für eine Filmlänge im besten, im altmodischen Sinne verzaubern lassen!
cnm
Der
sehr alte Vorgänger, die deutsche TV-Produktion "Ein Kleid von Dior"
mit Inge Meysel aus dem Jahr 1958 ist übrigens ebenso sehenswert. Wenn
auch die Umsetzung weit weniger glamourös ist, so überzeugt diese
Variante durch einen realistischeren Ton und kommt so dem Wesenskern der
Geschichte deutlich näher.
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