WET SAND
WET SAND ★★★★★☆
Schweiz, Georgien 2021
Genre: Drama, LGBTQLänge: 115 Min.
Regie: Elene Naveriani
Buch: Sandro Naveriani, Elene Naveriani
Buch: Sandro Naveriani, Elene Naveriani
Cast: Bebe Nesitashvili, Gia Agumava, Megi Kobaladze, Giorgi Tsereteli, Zaal Goguadze, Kakha Kobaladze
Kamera: Agnesh Pakozdi,
Schnitt: Aurora Franco Vögeli
Musik: Philippe Ciompi
Kamera: Agnesh Pakozdi,
Schnitt: Aurora Franco Vögeli
Musik: Philippe Ciompi
In einem kleinen georgischen Dorf am Schwarzen Meer betreibt Amnon eine spartanische Bar, die von den Anwohnern besucht wird, als gingen sie in ihr eigenes Wohnzimmer. Hier lässt man sich gehen, hier wird geschwiegen und in die Ferne geschaut, man witzelt man über das dünne Bier oder über Leute, die sich nicht optimal in die Gemeinschaft fügen. Amnon schweigt meistens - er weiß, dass es keinen Sinn machen würde zu reden. Als der Tod eines Mannes, der schon lange nicht mehr hier Gast war, bekannt wird, gibt er sich bedeckt und verfolgt still die Kommentare über den Sonderling - dabei waren der Kneipier und eben jener Verstorbene lange Zeit ein Liebespaar.
Wenn wir es schaffen, uns auf die ausgesprochen langsame Erzählweise dieser Ballade gegen Homophobie einzulassen, werden wir von ihr überrollt. Hier liegt das Elementare in einigen wenigen Gesten und - vor allem - im Ungesagten, im Schweigen, in den Blicken. Klar ist: Homos sind Abschaum, und ihnen gebührt nicht die geringste Ehre - sie sind hier nicht erwünscht. Mit welcher Würde die Betroffenen diesem inhumanen Affront begegnen, wie sie sich ihre Liebe bewahren, lässt einen ehrfürchtig verstummen.
Still und mutig, minimalistisch und groß zugleich, setzt diese Geschichte ein klares Zeichen gegen den abartigen Umgang mit Homosexuellen in vielen Teilen der Welt. Sehr berührend, sehr sehenswert.
cnm
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