ENNIO MORRICONE - DER MAESTRO
ENNIO MORRICONE - DER MAESTRO ★★★★★☆
Originaltitel: Ennio, il maestro | Filmstart: 22.12.2022 | FSK 12
Italien 2021
Genre: Dokumentarfilm, PorträtLänge: 156 Min. (lange Doku)
Regie: Guiseppe Tornatore
Buch: Guiseppe Tornatore
Buch: Guiseppe Tornatore
Mit: Ennio Morricone, Hans Zimmer, Quentin Tarantino, Clint Eastwood, Terence Malick, Bruce Springsteen, Joan Baez, Quincy Jones, John Williams, Zucchero u.v.m.
Kamera: Andrea Giacomini
Schnitt: Massimo Qualiga
Tonschnitt: Fabio Venturi
Kamera: Andrea Giacomini
Schnitt: Massimo Qualiga
Tonschnitt: Fabio Venturi
Wer je SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD (USA, Italien 1968, R.: Sergio Leone) genossen hat, trägt Morricones' epochale Musik für immer in sich. Der auffallend bescheidene und bodenständige Ennio Morricone, 1928 als Sohn eines Jazztrompeters in Rom geboren, eröffnet dieses Porträt als betagter Herr bei seiner heimischen Gymnastik-Routine, ein Metronom begleitet diese Sequenz. So nah, wie wir ihm jetzt sind, werden wir den ganzen Film hindurch bleiben. Der Maestro erzählt von seinen frühen Jahren, vom Einfluss seines Vaters auf das eigene Schaffen, den Anfängen als unbekannter Gebrauchsmusiker, seinen Exkursen ins Experimentelle und Atonale, sein Verständnis von der Funktion der Musik im Film und den langen Kampf um Anerkennung als veritabler Komponist. Begleiten werden ihn Musiker, Komponisten, Regisseure, die Anerkanntesten, sie alle reden mit Respekt, Ehrfurcht und Liebe zu Morricone.
Selbstverständlich läuft all dies auf eine einzige Lobhudelei hinaus. Doch es steht außer Frage, dass sie berechtigt ist, hat Morricone doch Film(musik)geschichte geschrieben. Überaus interessant die vielen Details, die Anekdoten, von denen wir erfahren dürfen. Etwa, warum Morricone die Musik zu Kubricks' CLOCKWORK ORANGE nicht schrieb, obwohl er wollte und sollte. Dabei gibt sich der Meister - der bedauerlicherweise als ersten Oscar den für sein Lebenswerk bekam! - durchweg leise, nachdenklich, humorvoll, fast ätherisch.
Während einiger beispielhafter Ausschnitte wird einem mal wieder bewusst, dass große Filme eigentlich nur im Kino, auf großer Leinwand wirklich zur Geltung kommen.
Dies klug und virtuos geschnittene Porträt eines prägenden Ausnahmekomponisten für Filmmusik ist trotz der Überlänge keinen Moment langweilig und sei hiermit nicht nur den fachspezifisch Interessierten dringend empfohlen.
cnm
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