EO
Polen 2022
Genre: Fantasie, Parabel, Kunstfilm, Natur und TiereLänge: 88 Min.
Regie: Jerzy Skolimowski
Buch: Ewa Piaskowska, Jerzy Skolimowski
Buch: Ewa Piaskowska, Jerzy Skolimowski
Cast: Sandra Drzymalska, Tomasz Organek, Mateusz Kościukiewicz, Lorenzo Zurzolo, Isabelle Huppert
Als EO: Hola, Tako, Marietta, Ettore, Rocco, Mela
Kamera: Michal Dymek PSC
zus. Kamera: Pawel Edelman PSC
Schnitt: Agnieszka Glinska PSM
Musik: Pawel Mykietyn
Als EO: Hola, Tako, Marietta, Ettore, Rocco, Mela
Kamera: Michal Dymek PSC
zus. Kamera: Pawel Edelman PSC
Schnitt: Agnieszka Glinska PSM
Musik: Pawel Mykietyn
Balthasar, ein Esel, ein liebes Tier wie wohl alle Esel, verlässt ungefragt den Wanderzirkus, der sein Zuhause war und schlendert durch seine Heimat, Polen. Unterwegs begegnet ihm das Schönste und das Schlimmste, er erfährt die Liebenden und Wohlwollenden, er beobachtet andere Tiere in der Freiheit, würdelose Massentierhaltung, er beobachtet Menschen bei Schlägereien, Verrat und Mord - und wird sogar selbst geschlagen... eine emotionale Berg- und Talfahrt. Bis er zuletzt womöglich ein ruhiges Plätzen - "a place to be" - gefunden hat.
In dieser Parabel wird nicht viel gesprochen. Nicht etwa, weil Tiere nicht sprechen - auch die Menschen gebrauchen nicht viele Worte. Da reichen Blicke und Gesten und ein paar kurze Bemerkungen, und gleich ist klar, ob wir (also Balthasar) es mit Gut oder Böse zu tun haben. Eine ganz eigene Sprache spricht daneben die Machart des Films. Da bleibt kein Stilmittel aus, von der monochrom roten Einfärbung, über Verzerrungen (= Perspektive Esel), rückwärts laufende Bilder, Doppelbelichtungen, dramatischer bis experimenteller Musik usw. In diesen Momenten, in denen die Form über der Geschichte zu stehen scheint, finde ich den Film stark. - Wenn es aber auf die "Handlungsebene" geht, gerät die Erzählung m.E. arg naiv, rudimentär und durchschaubar. Der Esel wird allzu forciert vermenschlicht.
Es soll ein Film für die Natur sein, aus Liebe zur Natur; Tiere sollen beim Dreh nicht gelitten haben, so der Verleih, was mir szenenweise schwer fällt zu glauben - wenn die Tiere beispielsweise stroboskopischem Licht oder Geschrei ausgesetzt sind. Sei's drum. In seiner Eigenwilligkeit hinterlässt dieses Remake des Films Zum Beispiel Balthasar (1966) auf jeden Fall bleibenden Eindruck.
cnm
Kommentare
Kommentar veröffentlichen