PASSAGIERE DER NACHT

PASSAGIERE DER NACHT ½
Originaltitel: Les passagers de la nuit | Filmstart: 05.01.2023 | FSK 12
Quito Rayon-Richter, Noée Abita © Nord-Ouest Films, Arte France Cinema



Frankreich 2022
Genre: Drama
Länge: 110 Min.
Regie: Mikhaël Hers
Buch: Mikhaël Hers, Maud Ameline, Mariette Désert
Cast: Charlotte Gainsbourg, Quito Rayon-Richter, Noée Abita, Megan Northam, Thibault Vinçon, Emanuelle Béart, Laurent Poitrenaux u.a.
Kamera: Sébastien Buchmann
Schnitt: Marion Monnier
Musik: Anton Sanko

Anfang der 1980er Jahre ist Frankreich in Auf- und Umbruchstimmung. Das trifft auch auf Elisabeth zu, doch bei ihr ist es keine Euphorie. Sie ist frisch geschieden und muss ihr Leben und das der beiden Kinder, die im Begriff sind erwachsen zu werden, nun neu aufstellen. Ständig kämpft sie mit depressiven Schüben. In einer Radiostation findet sie letztlich Arbeit bei einer Art nächtlicher Telefonseelsorge und lernt hier die junge Talulah kennen, die ihre Tochter sein könnte. Als sie beobachtet, dass der junge Freigeist obdachlos ist, nimmt sie Talulah bei sich auf und gibt ihr ein kleines Zimmer. Man wächst zusammen, und irgendwann verändert man einander.

Eine Inhaltsangabe kann die Atmosphäre, die einen in eine Art Schwebezustand versetzt, nicht beschreiben. Getragen von einem exquisiten Cast - allen voran die sensationell zerbrechlich spielenden Noée Abita -, einem brillanten Dialogbuch, dem nie auch nur eine Spur von Konstruktion anhängt und optimaler Regie, vermittelt der Film zugleich das Glück und die Schwere des Lebens: Menschen, die zwingend auf einander angewiesen sind und einander zu zerstören oder auch wiederzubeleben vermögen. Wir haben immer die Wahl, sagt diese Geschichte, und leicht ist es sowieso nie.

In der Filmempfehlung der Jugendjury der Filmmesse Leipzig 2022 heißt es:
"'Passagiere der Nacht' ist wie ein Vogel. Sanft gleitet er an uns vorbei, und veleiht uns ein solches Gefühl von Freiheit, dass wir unsere Augen nicht von ihm abwenden möchten. (...) Selten vereint ein Film so viel Verschiedenes und lässt einen immer noch eigenständig empfinden".


Es gilt, sich ein wenig Zeit für diesen Film zu nehmen. So wie es seine Figuren für einander tun.


cnm

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