AUS MEINER HAUT

AUS MEINER HAUT ☆☆
Filmstart: 02.02.2023 | FSK 12 | Debüt
Maryam Zaree, Dimitrij Schaad, Mala Emde, Jonas Dassler | © X Verleih

Deutschland 2022
Genre: SciFi, AtHaus
Länge: satt 100 Min.
Regie: Alex Schaad
Buch: Dimitrij und Alex Schaad
Cast: Mala Emde, Jonas Dassler, Maryam Zaree, Dimitrij Schaad, Edgar Selge, Thomas Wodianka u.a.
Kamera: Ahmed El Nagar
Schnitt: Franziska Köppel
Musik: Richard Ruzicka

Unterschiedlichste Menschen treffen sich an einem mystischen Ort auf einer Insel, unbeobachtet von der Welt, um sich einem faszinierenden Projekt hinzugeben: sie tauschen ihre Körper. Darin dürfen sie für eine Weile verbleiben, dann wird wieder geswitcht. Sinn und Ziel dieses Projekts ist es, herauszufinden, ob wir uns hauptsächlich über unsere Körper definieren und ob wir in einem anderen Körper eine Persönlichkeitsveränderung erleben, uns in ihm vielleicht sogar wohler fühlen oder darin verzweifeln.

Im Zentrum der Geschichte stehen zwei Paare, die auf den ersten Blick recht glücklich zu sein scheinen: Leyla und Tristan, Fabienne und Mo. Die beiden Männer tauschen die Körper, sowie auch die beiden Frauen. Nach einer kurzen Phase der unbeholfenen Eingewöhnung finden neue Interaktionen statt, Entdeckungen neuer Gefühlszustände. Die mitgenommenen Psychen interagieren sowohl auf den eigenen, neuen Körper als auch auf die verwandelten Gegenüber. Das alles sorgt für ein gehöriges Gefühlschaos.

Aus einem solch mutigen Konstrukt lässt sich vieles lesen. Und vor allem ergeben sich viele Fragen! Warum eigentlich sterben Beziehungen? Was ist essentiell für eine gute Beziehung zu uns selbst? Ist der Charakter über eine körperliche Veränderung ins Lot oder aus dem Lot zu bringen? Der Regisseur lehnt sich dabei weit aus dem Fenster, er traut sich was; nicht nur die Figuren im Film, auch ich im Kinosessel bin irgendwann leicht überfordert, wer nun eigentlich wer ist und wie sie alle zueinander stehen. Für die SchauspielerInnen war es sicherlich eine interessante Herausforderung, im selben Projekt unterschiedliche Typen spielen zu dürfen. Letztlich jedoch ist das Projekt m.E. arg überambitioniert, verfolgt schlicht zu viele Stränge und vequere Gedanken. Es fällt also schwer, durch diesen Wust hindurch eine Art Erkenntnis zu destillieren.

Bemerkenswertes Experiment, das parallel zur aktuellen Genderdebatte Fragen bzgl. (Beziehungs-)Identitäten beleuchtet, sich dabei aber in zu vielen Exkursen verzettelt.

cnm

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