BABYLON - RAUSCH DER EKSTASE

BABYLON - RAUSCH DER EKSTASE
Originaltitel: Babylon | Filmstart: 19.01.2023 | FSK 16

Jean Smart | © Paramount Pictures Germany


USA 2022
Genre: Historisch, Drama, Film im Film
Länge: 190 Min. (langer Film)
Regie: Damien Chazelle
Buch: Damien Chazelle
Cast: Brad Pitt, Margot Robbie, Diego Calva, Jean Smart, Jovan Adepo, Li Jun Li, P.J. Byrne, Lukas Haas, Olivia Hamilton, Max Minghella, Rory Scovel, Katherine Waterston, Tobey Maguire, Flea, Samara Weaving, Jeff Garlin, Eric Roberts, Ethan Suplee
Produktionsdesign: Florencia Martin
Kamera: Linus Sandgren
Schnitt: Tom Cross
Musik: Justin Hurwitz

Inhalt (Pesseinfo): Kühn, sexy, glamourös und einzigartig: Nach seinen Welterfolgen „La La Land“ und „Whiplash“ erzählt Damien Chazelle in BABYLON – RAUSCH DER EKSTASE von der Seele Hollywoods und von Aufstieg und Fall all derjenigen, die sich dem Leben im Scheinwerferlicht verschrieben haben. Es ist die Geschichte von überbordendem Ehrgeiz, ausgelassener Dekadenz und ausschweifender Verderbtheit.

Alles allzu Menschliche - den großen Traum vom Ruhm, der Alptraum echten Ruhms, Speichelleckerei, unglückliche Liebe, Schweiß und Tränen, Geilheit, Gier und Ekel - gab es schon immer und wird es immer geben. Damien Chazelle legt uns ein episches Kondensat dieser Zu- und Umstände vor, penibelst choreographierte Orgien, etliche Szenen, die qua menschlichen und tierischen Körperausscheidungen belustigen sollen, eine fantastische Bühnen-, Kostüm- und Bildsprache, Musik, die stellenweise wie eine Reminiszenz an Ennio Morricone anmutet (Grundthema gespielt mit einem leicht verstimmten Saloon-Piano), das alles im Setting der Anfänge des Filmkosmos' Hollywood.

Verschiedene Schicksale werden hier in etwa drei Zeitfenstern ineinander gewoben. Aufstieg und Fall von Persönlichkeiten, MacherInnen und einer lakonisch beobachtenden Kritikerin, die jetzt schon weiß, was in Jahrzehnten Wirklichkeit und von Bedeutung (gewesen) sein wird. - Wir können, wenn wir wollen, uns dem Epos hingeben, die Szenen herauspicken und genießen, die uns ansprechen. Highlight für mich war mitnichten das zu geordnete, "gemachte" Chaos zu Beginn, sondern die stillen Momente, wie etwa der, wo Brad Pitt lange ins Leere blickt wie ein Mann, der weiß, dass er im Sterben begriffen ist.

Damit ist meine Begeisterung auch gleichzeitig meine Kritik: der Film ist m.E. rasend unterhaltsam, aber eben auch reichlich überfrachtet mit Geschichten und Absichten. Weniger wäre hier mehr gewesen, wäre zwingender, eleganter gewesen (ich erinnere etwa an den großen Wurf "The Artist" (F 2011, R.: Michel Hazanavicius), schwarz-weiß und stumm, auch in der Ära zwischen Stumm- und Tonfilm angesiedelt, der sich auf eine Story zwischen zwei Stars fokussiert und dabei besser in die Tiefe gehen kann. Nichtsdestotrotz ist der Film m.E. ein sehr sehenswertes Spektakel.

Funkelnder und sehr unterhaltsamer Film, der mit einigem Überfluss, aber auch kleinen Momenten für die Ewigkeit aufwartet. Sehenswert.

cnm

Kommentare

Beliebte Posts der letzten 30 Tage

SPY x FAMILY CODE: WHITE

BEI UNS HEISST SIE HANKA

QUEER EXILE BERLIN

GASOLINE RAINBOW

THE ZONE OF INTEREST

MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG

IRDISCHE VERSE

ZWISCHEN UNS DER FLUSS

DOGMAN

ONE LIFE