SICK OF MYSELF
SICK OF MYSELF ★★★½☆☆
Filmstart: 23.03.2023 | FSK 12
Norwegen 2022
Länge: 95 Min.
Regie: Kristoffer Borgli
Buch: Kristoffer Borgli
Buch: Kristoffer Borgli
Cast: Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther u.a.
Kamera: Benjamin Loeb
Schnitt: Kristoffer Borgli
Musik: Turns
Kamera: Benjamin Loeb
Schnitt: Kristoffer Borgli
Musik: Turns
Signe und Thomas sind ein Paar. Als er mit seiner Idee, Stühle zu klauen und sie zu Kunst zu erklären, Erfolg hat und Aufmerksamkeit auf sich zieht, kann sie das kaum aushalten. Neid und Missgunst ziehen ein; unsichtbares Anhängsel zu sein, bekommt niemandem gut. Durch einen dummen Zufall entdeckt sie ein Prinzip, auf das sie von allein nicht bekommen wäre: geht es dir schlecht, erhältst auch du Aufmerksamkeit! Sie begibt sich mit Hingabe ans Werk, nimmt Medikamente mit stärkeren Nebenwirkungen (konkret: Hautirritationen) ein und löst so unaufhaltbar eine Welle von Aufmerksamkeit und Mitgefühl aus - auch medial! - Daran, dass sich das Problem verselbständigen könnte über ihre Planung hinaus, hat sie nicht gedacht.
Die Idee zum Film ist im Prinzip klasse, weil ungewöhnlich und rabenschwarz. Sie spielt auf unser aller Eitelkeit und Geltungssucht an, auf unser Bemühen, gesehen zu werden um jeden Preis und mit allen Mitteln. So finster, wie diese Geschichte sich gibt, so realitätsnah ist sie in ihrem Kern. Die furztrockene Inszenierung tut dem Stoff gut, transportiert ihn süffisant und sophisticated. Kleines Problem: die Geschichte geht nicht wirklich über das Anekdotische hinaus, wirkt im Rückblick wie eine Art Kolumne, eine Kurz-Satire. Da wäre vielleicht noch mehr an Radikalität, Provokation und bösem Vergnügen drin gewesen.
Bemerkenswert - und bezüglich kommender Arbeiten des Regisseurs/Autoren vielversprechend.
cnm
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