ROTER HIMMEL

ROTER HIMMEL ★★½☆☆☆
Filmstart: 20.04.2023 | FSK 12
Thomas Schubert, Paula Beer | © Christian Schulz, Schramm Film



Deutschland 2023
Genre: Drama
Länge: 103 Min.
Regie: Christian Petzold
Buch: Christian Petzold, Michael Baute
Cast: Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel,
Enno Trebs, Matthias Brandt

Kamera: Hans Fromm bvk
Schnitt: Bettina Böhler

Während eines ungewöhnlich heißen Sommers an der Ostsee begegnen einander vier junge Menschen - teils seit langem befreundet, teils lernen sie sich neu kennen. Da ist ein hoffnungsvoller Schriftsteller, sein bester Freund, die Eisverkäuferin und ihr Liebhaber, der Bademeister. Das meiste in dieser Konstellation bewegt sich im Unbestimmten, das bekommen auch wir Zuschauenden zu spüren, denn im Laufe der geschilderten Tage kommen Sehnsüchte zum Vorschein, Begehren, Neid, Eifersucht, Ehrgeiz, unterdrückte und nicht ausgesprochene Seiten der Individuen. Und dann breitet sich in der Nähe des Häuschens ein Feuer aus...

Der Fokus dieser Erzählung ist auf Leon gerichtet, der schon mit einem ersten Buch aufgefallen ist und jetzt unter einer Schreibblockade leidet. Und nicht nur das, er ist generell von allen der Gehemmteste, der Zweifler, der Starre - begehrt und kann es nicht zeigen, bittet um Kritik und kann sie nicht aushalten, möchte dabei sein und zieht sich zurück. Um ihn herum: das Leben, die Freiheit.

Alles Voraussetzungen für einen bemerkenswerten Film. Zumal die Rollen (allen voran: Matthias Brandt als Agent mit aufrechter Haltung) stimmig besetzt sind. - Doch bei mir hat es leider nicht gezündet. Dass sich bei Leon so gar nichts bewegt, hat auch in mir nichts bewegt. Zu keinem Zeitpunkt war mir klar, warum ich mir die Hemmungen und die Lähmung einer Hauptfigur ansehen soll, die fast schon die Atmosphäre eines Steins hat (immerhin: überzeugend gespielt, ich möchte nicht missverstanden werden). Das Faszinierende in Geschichten ist doch immer der Moment der Erkenntnis und der bewussten oder unbewussten Verwandlung der Figuren. Das fehlt einfach.

Sehr viel mehr als bei anderen Filmen ist hier der Interpretationsspielraum groß, und womöglich ist mein Blick auf den Film zu kurz. Die Geschichte bzw. ihr Zentrum hat sich mir gewissermaßen entzogen. Jede andere Meinung würde mich hier sehr interessieren.

cnm  

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