THE WHALE

THE WHALE ★★★★★
Filmstart: 27.04.2023 | FSK 6

Brendan Fraser | © Courtesy of A24


USA 2022

Genre: Drama
Länge: knapp 120 Min.
Regie: Darren Aronofsky
Buch: Samuel D. Hunter
Nach: Samuel D. Hunter
Cast: Brendan Fraser, Sadie Sink, Ty Simpkins, Hong Chau u.a.
Kamera: Matthew Libatique
Schnitt: Andrew Weisblum
Musik: Rob Simonsen

Der Englischprofessor Charlie weiß, dass seine Tage gezählt sind. Er leidet an fortgeschrittener Adipositas, kann sich kaum noch vom Sofa erheben, hält Kontakt zu seinen StudentInnen nur noch über online-Gruppenchat. Er wird die Kurve nicht mehr kriegen, und er will es auch nicht. Bei über 270 kg misst er einen abartig hohen Blutdruck... Aber - von Reue und Bedauern über Entscheidungen, die lange zurückliegen zerfressen - will er unbedingt noch Frieden mit seiner Tochter Ellie schließen. Einst verließ Charlie seine Familie, um mit einem Mann zusammenleben zu können. Nachdem dieser starb, begann die Verzweiflung so sehr an ihm zu nagen, dass er eine Essstörung entwickelte. Die Auseinandersetzung mit den wenigen Menschen, die ihm noch nah sind oder nah sein dürfen, wird eine harte Herausforderung. Doch es geht um alles, es geht darum, Gnade und Frieden zu finden vor dem letzten Atemzug.

Zwei Oscars® gab es für diese Arbeit, sie gingen an Fraser für seine darstellerische Leistung und an die Maskenabteilung. Und genau das trifft den Punkt. Ohne eine derart brillante Maske, bei der wir keine Sekunde daran zweifeln, dass wir hier einen grotesk übergewichtigen Mann erleben, hätte Fraser nicht seine Leistung abliefern können. Und diese Leistung, letztlich, ist das Glanzlicht und die Säule von Aronofskys Kammerspiel. Fraser spielt mit einer markerschütternden Mischung aus Bedauern, Verzweiflung und Entschlossenheit, dass er beinahe ebensogut vor einer schwarzen Fläche hätte spielen können. Er ist die Figur, er ist das Schicksal, er ist die Geschichte, er ist der Film. Diese Leistung, meine ich, darf man wirklich nicht verpasst haben.

Ein weiterer außergewöhnlicher und beeindruckender Film von Aronofsky, wieder tiefgreifend, wieder aufwühlend; eine Geschichte um das inständige Hoffen auf Vergebung - bestürzend gut gespielt von Brendan Fraser. Ein Ausnahmefilm, eine Ausnahmeleistung. Unbedingt sehenswert.

cnm
 

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